Blechschrauben und ihre verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten
Blechschrauben erzeugen ihr Gegengewinde bei der erstmaligen Zusammenfügung zweier Werkstücke. Sie sind geeignet, um dünnwandige Teile wie zum Beispiel
Bleche oder dünne Kunststoffplatten miteinander zu verbinden. Herkömmliche Schraubengewinde können bei solchen Werkstoffen nicht verwendet werden, weil die Stärke der zu verbindenden Teile zu gering wäre. Der Vorteil von Schraubverbindungen besteht darin, dass sie sich problemlos wieder lösen lassen. Blechschrauben haben ein Profil, das denen der
Holzschrauben sehr ähnlich ist. Sie werden aus gehärtetem Stahl hergestellt.
Blechschrauben und ihre unterschiedlichen Formen
Blechschrauben werden mit unterschiedlichen Schraubenköpfen hergestellt. Man unterscheidet die Gruppe der Schlitzschrauben, Kreuzschlitzschrauben und der Sonderformen wie zum Beispiel der Zylinder-Blechschrauben mit Innensechskant. Bei dieser Sonderform ist der Schraubenkopf nach der
DIN-Norm 912 hergestellt. Zur Gruppe der Schlitzschrauben gehören unter anderem die Zylinder-Blechschrauben in der Form C mit einer Spitze, die Senk-Blechschrauben mit einem Einheitskopf sowie die
Blechschrauben mit Linsenkopf, ebenfalls mit einem Einheitskopf ausgestattet.
Die Kreuzschrauben unterscheiden sich in Blechschrauben mit Linsenkopf in der Form C mit Spitze oder in Form F mit Zapfen,
Blechschrauben mit Senkkopf in der Form H mit Spitze und in der Form Z mit Spitze. Die Formangaben beziehen sich dabei jeweils auch auf das Werkzeug, mit dem die Schrauben angezogen werden.
Verbindungen, die mit Blechschrauben stabil hergestellt werden
Blechschrauben aus gehärtetem Stahl eignen sich für alle Metallbleche. Insbesondere Werkstücke aus Stahl, Nickel, Messing, Kupfer, Aluminium und Monelbleche können problemlos miteinander verbunden werden. Blechschrauben eignen sich auch für die Verbindung dünner Kunststoffplatten, für die andere Schraubenformen aufgrund der geringen Materialstärke nicht infrage kommen würden. Mit einem Schraubendurchmesser von beispielsweise 2,2 bis 8,0 Millimetern lassen sich Werkstücke bis zum 10 Millimetern Stärke miteinander verschrauben. Dabei sind alle Schrauben feilhart gehärtet, bestehen aus rostfreiem Edelstahl und sind in der Lage, sich ihr Gewinde selbst und ohne spanende Rückstände zu schneiden.
Blechschrauben in der Praxis
Blechschrauben in unterschiedlichen Formen finden ihre Anwendung zum Beispiel im Fahrzeugbau, bei Wohnmobilherstellern, im Instrumentenbau, in der Möbelproduktion oder in der Schneidwerkzeugherstellung. Blechschrauben mit Linsenkopf und Kreuzschlitz in der Form H mit Zapfen werden häufig auch im Baugewerbe für das Aufbringen von Fassadenverkleidungen verwendet.
Bei der Anwendung der verschiedenen Schraubenformen berücksichtigen Sie, dass für sehr dünne Bleche keine Blechschrauben mit Senkkopf verwendet werden sollten. Sie lassen sich nicht fest genug anziehen und garantieren somit keine festen Schraubverbindungen. Da Blechschrauben ihr Gewinde selbst erzeugen, ist beim Verschrauben darauf zu achten, dass ein gleichmäßiger Druck mit einer nicht zu hohen Drehgeschwindigkeit ausgeübt wird. Bei der Verwendung von elektrischen Schraubwerkzeugen sollte die Drehgeschwindigkeit entsprechend regelbar sein.
Beim Verschrauben dünner Kunststoffplatten ist es empfehlenswert, für den Ansatzpunkt der
Schrauben ein Loch vorzubohren, dessen Durchmesser geringer als der Durchmesser der verwendeten Schraube sein sollte. Damit wird ein Abrutschen des Schraubwerkzeugs beim Festziehen der Schraube verhindert.