Der Bleihammer als Schonhammer mit Schlagverzögerung
Der Bleihammer gehört zu den
Schonhammern, weil aufgrund des relativ weichen Bleimetalls des Hammerkopfes und seiner enormen Dichte ein wuchtiger Schlag ausgeführt werden kann, der sich allerdings auf das Werkstück relativ schonend auswirkt, weil sich das Blei beim Schlag sehr kurzfristig verformt und so die Wucht durch die Schlagverzögerung gedämpft abgegeben wird.
Zur Verwendung
Am häufigsten ist die Verwendung des Bleihammers im industriellen Bereich zu finden, etwa wenn bei Neufahrzeugen empfindliche Bauteile wie Felgen festgeschlagen werden müssen. In diesem Umfeld sind Hammerkopfgewichte zwischen einem und sechs Kilogramm recht oft vertreten. Werden die Bleihammer in Werkstätten eingesetzt, findet man meist Gewichte von 200 bis 1.000 Gramm. Die
Hammer dienen dann
- zum Ausbau eines Rotors nebst Welle durch Klopfen auf das Wellenende,
- als Auswuchthammer für rotierende Werkzeuge wie Drehbänke und Fräsmaschinen,
- bei Oldtimern um die Kurbelwelle zu richten oder
- unter anderem Werkzeug zur Befestigung von Solarkollektoren auf abfallenden Dächern.
- Ferner werden wesentlich kleinere Bleihammer im medizinischen Bereich zum Einklopfen von Zahnkronen beim Einzementieren oder aber in der Knochenchirurgie eingesetzt.
Zur Form
Der Hammerkopf des Bleihammers sieht ein wenig tonnenförmig und eher wie ein kleines Fass aus. Der Kopf besitzt an beiden Seiten eine runde, ebene und glatte Bahn. Mittig ist eine Aussparung zur Befestigung des Griffs, auch Auge genannt. Aufgrund des hohen Gewichtes des Hammerkopfes wird der Stiel durchgesteckt und zusätzlich mit einem Splint gesichert ist. Der
Hammerstiel besteht oft aus sehr stabilem Hickoryholz oder sogar aus Stahlrohr. Das Rohr hat dann keinen runden, sondern einen elliptischen Durchmesser.
Kleine Tipps
Der Bleihammer wird gegenüber dem Kupfer- oder
Aluminiumhammer meist dann bevorzugt, wenn man mit einem Schlag mehr Wucht ausüben will, denn Blei ist aufgrund seiner Dichte deutlich schwerer. Blei ist auch giftig. Das Gift kann nicht durch die Haut, aber beim Einatmen von Bleistaub über die Lunge in den Körper gelangen. Sollte der Bleihammer dauerhaft Blessuren erhalten haben, komme man nicht auf die Idee, den Hammerkopf mit Hitze zu härten, denn Blei hat einen für Metall sehr niedrigen Schmelzpunkt.