Mit dem Drehling ein spezielles Werkzeug fertigen
Der Drehling steht als
Drehwerkzeug zur Verfügung, das vorher häufig selbst durch zusätzliche Schleifarbeiten bearbeitet wurde, um z.B. später selbst Ausbohrarbeiten auszuführen. Die Drehlinge sind vom Durchmesser her wenige Zentimeter groß und rund, quadratisch, viereckig, trapezförmig oder doppeltrapezförmig, wobei die Länge zwischen ca. fünf bis 20 Zentimeter variiert. Drehlinge gibt es aus verschiedenen Stahlarten. Stahl ist hierbei als metallische Legierung mit einem hohen Eisengehalt und sehr geringen Kohlenstoffgehalt zu verstehen.
Hohe Wärmebeständigkeit, verschiedene Formen
Das Material des Drehlings sollte aus hochlegiertem Stahl mit sehr hoher Wärmebeständigkeit bestehen, wenn der Drehling später als Drehwerkzeug, Hebelwerkzeug, Gravierstichel, zum Schruppen oder zum Schlichten benötigt wird. Das HSS ist sehr weit als Material verbreitet und ist eine Bezeichnung für Hochleistungsschnellarbeitstahl.
Je nach Einsatzzweck bestechen Drehlinge durch verschiedene Querschnittformen und Größen. In allen Fällen bestimmen festgelegte DIN-Normen die Form des Querschnitts, so zum Beispiel
DIN 4964 B (quadratischer Querschnitt) oder die
DIN 4964 E.
Die Härte des Drehlings
Die Härte des Drehlings spielt vor dem Hintergrund eine Rolle, dass härter zwar weicher, aber nicht umgekehrt schneidet. Daher findet man die numerischen Härte-Angaben vor der Maßeinheit HR für Hardness Rockwell nach dem Erfinder und einem Buchstaben als Zusatz, der das Prüfverfahren betrifft, hier meistens C.
Vergleichswerte für die Härte des Stahls
Die Härte des Endproduktes lässt erkennen, dass mit Drehlingen höherer HR-Werte gearbeitet wurde. Die Produkte lassen daher Rückschlüsse auf die richtige Härteauswahl des Drehlings zu.
Beispiele für die Härte von Produkten:
- eine Welle in einem Getriebe unter 50 HRC,
- Küchenmesser, Schweizer Messer ca. 55 HRC,
- hochwertige Küchenmesser 59 bis 61 HRC oder
- japanische Klingen aus Blaupapierstahl mit 67 HRC.
Drehlinge werden aber auch für die Bearbeitung von Nichteisen-Metallen, Kunststoffen oder Holz verwendet und kommen hier mit vergleichsweise niedrigeren HRC-Werten aus.
Drehlinge aus Hartmetall
Die Möglichkeit einen Werkstoff mit einem zuvor bearbeiteten Drehling zu spanen, endet meist bei ca. 60 HRC. Größere Härten müssen meistens geschmiedet, erodiert oder extrem zeitaufwändig geschliffen werden. Mit Hartmetall dagegen erreicht man zur Bearbeitung auch Härtewerte bis 66 HRC. Hartmetall ist ein Verbundwerkstoff aus Wolframcarbid (90– 94%) und Kobalt (6-10%), wobei das Kobalt (Ko) als Zähigkeitskomponente fungiert.