Traditionelle Ausleitung durch Schröpfen
Das Schröpfen ist eine der ältesten Therapieformen. Heute findet es in der Naturheilkunde
Anwendung als so genanntes Ausleitungsverfahren. Bereits im klassischen Altertum wurde
geschröpft, aber auch in anderen Kulturkreisen weltweit therapierte man mit ähnlichen
Methoden. Der grundlegende Gedanke dabei war, dass "schlechte Säfte" Krankheiten
verursachen und durch das Schröpfen aus dem Körper gezogen werden sollen.
Was passiert beim Schröpfen?
Der Unterdruck in den Schröpfgläsern regt Durchblutung und Stoffwechsel der
betreffenden Hautpartien (meist am Rücken) an. Verspannungen und Verhärtungen lösen sich.
Außerdem werden indirekt durch Reizung von Reflexzonen die entsprechenden inneren
Organe positiv beeinflusst. Geschröpft wird sowohl trocken als auch blutig. Beim blutigen
Schröpfen wird die Haut vor dem Aufsetzen des Schröpfglases mit speziellen Geräten
angeritzt. Welches Verfahren angewendet wird, hängt von der energetischen Situation der
Person ab.
Wie wird geschröpft?
Der Unterdruck in den Schröpfgläsern kann auf verschiedene Weise erzeugt werden.
Bei der klassischen Methode wird eine Flamme für ganz kurze Zeit von unten in das
Glas eingeführt und dann sofort aufgesetzt. Für diese Methode nimmt man oben
geschlossene Gläser. Einfacher in der Anwendung sind Gläser mit Aufsatzrohr.
Hierbei wird der Unterdruck entweder durch einen aufgesetzten Gummiball erzeugt
oder durch eine Pumpe, die über ein Schlauchsystem mit mehreren Gläsern verbunden ist.
In diesem Fall haben die Aufsatzrohre ein Ventil. Die Schröpfköpfe gibt es mit unterschiedlichen
Durchmessern, weil je nach Hautpartie die körperlichen Rundungen variieren und der Schröpfkopf
dicht aufliegen muss.
Wann hilft Schröpfen?
Schröpfen wird bei vielen unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt, vor allem aber bei
- Erkrankungen der Atemwege
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Erkrankungen des Verdauungsapparates
- Schwächezuständen
- akuten und chronischen Entzündungen
Wann darf ich nicht schröpfen?
Nicht schröpfen darf man im Bereich von Hautentzündungen und Hautkrankheiten.
Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder Anämien sollten nicht blutig geschröpft werden.
Was ist noch zu beachten?
Ventile am Schröpfkopf und Gummibälle lassen sich nur eingeschränkt sterilisieren.
Soll blutig geschröpft werden, muss man Schröpfköpfe ohne Ball (oder mit abnehmbaren Ball)
verwenden. Nur diese lassen sich hygienisch sicher sterilisieren. Köpfe aus Acryl zerbrechen
nicht und sind hitzeresistenter.
Mehr zum Thema
Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, empfehlen wir Ihnen unsere Gesamtübersicht
Physikalische Therapie aus unserer Kategorie
Therapiebedarf.