Weil ich in meinem bisherigen Leben das Gefühl hatte, nicht richtig gelebt zu haben, habe ich zuhause alles aufgegeben und bin mit dem Rad ein Jahr lang alleine durch Südost-Europa, Kleinasien, Syrien, Jordanien, Sinai, Ägypten, Sudan, Tschad, Kamerun...bis nach Dakar gefahren, habe fast immer draußen geschlafen, am Feuer gekocht, und das Wasser aus den Brunnen der Einheimischen getrunken. Ich hatte mir vorher weder irgendein Visum besorgt, noch eine Krankenversicherung abgeschlossen. Ich war ständig der Natur ausgesetzt mit all ihren Unberechenbarkeiten, habe bizarre Landschaften erlebt und Land und Leute der jeweiligen Länder kennengelernt. All dies hat auch einen seelischen Prozess in mir in Gang gesetzt, der mich verändert und nachdenklich gestimmt hat. Besonders in Afrika habe ich Erfahrungen gesammelt, die mich dazu bewogen haben, den hiesigen Urteilen über ein armes, hilfebedürftiges, leidendes "Land" zu mißtrauen. Die Augen der meisten afrikanischen Menschen, denen ich begegnet bin, und das waren nicht gerade wenige, haben mich klar angeschaut, offen und ohne Mißtrauen. Ich war überwältigt von der Gastfreundschaft, die ich überall erlebte und wünsche mir, daß wir bei uns in Deutschland fremden Menschen jeglicher Couleur so begegnen, wie ich in der Fremde empfangen worden bin. Weitere Informationen: | | Author: | Burkhard Rühl | Verlag: | BoD - Books on Demand | Sprache: | ger |
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