Der Blutsenkungsständer – Spezielle Analytik in der Humanmedizin
Unter dem Aspekt der speziellen Blut-Analytik in der Humanmedizin, spielt der Blutsenkungsständer als Zubehör zum Bereich
Injektion/ Infusion im Rahmen des Ärzte- bzw. Krankenhausbedarfs keine geringe Rolle, weil Blutsenkungsmessungen schnell und einfach mit sicheren Ergebnissen durchführbar sind.
Die Blutsenkungsreaktion
Der Blutsenkungsständer wird zur Durchführung der Blutsenkungsreaktion verwendet. Die Abkürzung hierfür lautet BSR. Es gibt aber auch andere Bezeichnungen, die verwendet werden. Um Irrtümer zu vermeiden, wollen wir Ihnen diese Begrifflichkeiten hier kurz aufzeigen. Die BSR steht auch für
- die Blutkkörperchensenkungsreaktion, Blutkörperchensenkung, auch BKS genannt,
- Blutsenkung,
- Senkungsreaktion, auch SR abgekürzt,
- Erythrozytensedimentationsrate (ESR) oder
- Blutsenkungsgeschwindigkeit bzw. Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG).
Die meisten Tests sind hinsichtlich der vorgesehenen Analysen natürlich deutlich gekennzeichnet.
Die Indikation
Blutsenkungsreaktionen werden in der Humanmedizin als erstes Analyseverfahren vorgenommen, wenn es um den Verdacht auf entzündliche Erkrankungen sowie z. B. bei Autoimmunerkrankungen geht. Weitere Indikationen sind der Verdacht auf eine Sepsis, Morbus Crohn oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED). Diese Aufzählung ist jedenfalls nicht abschließend zu verstehen.
Die Westergren-Methode
Die meisten Analysen mit Blutsenkungsständern verlaufen nach der Westergren-Methode: Hier werden 1,6 ml Vollblut mit 0,4 ml einer hochprozentigen Natriumcitratlösung vor der Gerinnung bewahrt und in ein senkrecht gelagertes Röhrchen mit einer Millimetergraduierung bis zu einer Höhe von 200 mm gefüllt. Die zellulären Bestandteile im Blut sinken ab, was auch als Sedimentation bezeichnet wird. In der Säule darüber bleibt das Blutplasma stehen. Manchmal werden die Ergebnisse nach einer Stunde, nach zwei Stunden, zum Teil sogar nach 24 Stunden abgelesen. Der Test ist so möglich, weil die zellulären Bestandteile ein höheres spezifisches Gewicht als die Bestandteile des Blutplasmas besitzen.
Die Fassungsvermögen
Die Blutsenkungsständer sind hinsichtlich der Mulden und Halter auf unterschiedliche
Probengefäße wie solche für Geräte oder einfache ungraduierte
Pipetten ausgelegt. Das Fassungsvermögen beträgt oft fünf oder zehn
Probenbehälter, um mehrere Tests parallel durchführen zu können.