Bodenfarbe - schützende, extrem belastbare Anstriche für Fußböden
Während Fußböden im Heimbereich meistens mit einem dekorativen
Bodenbelag versehen werden, ist das Streichen von Kellerböden, Fabrik- und Werkshallen, Böden in öffentlichen Gebäuden und in Sporthallen eine kostengünstige und zeitsparende Alternative. Spezielle Bodenfarbe weist hervorragende Hafteigenschaften auf und schützt den Boden vor Beschädigung und Verunreinigung. Bodenfarbe wird für die meisten Untergründe wie Beton, Estrich oder Asphalt angeboten. Eine besondere Variante ist die Bodenmarkierungsfarbe. Sie ist für den Innenbereich ebenso erhältlich für Markierungen im Außenbereich, beispielsweise im Straßenbau.
Unter Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes und der Sicherheit ist auf die Rutschfestigkeit des Bodenbelages zu achten. Bodenfarben enthalten verschiedene Zusätze wie spezielle Granulate oder Quarz, um die Rutschfestigkeit zu gewährleisten. Die einzelnen Bewertungsklassen für Bodenbeläge werden im Folgenden kurz erläutert.
Die Gleitfestigkeit von Bodenfarbe
Im öffentlichen und auch im privaten Raum sowie in Werkshallen und auf gewerblichen Flächen gelten spezielle Anforderungen an den Bodenbelag. Bei der Wahl der Bodenfarbe sind die Bestimmungen des
Arbeitsschutzes und der Arbeitshygiene zu berücksichtigen. Die Beschaffung des Bodenbelages sollte die Gefahr des Ausgleitens weitestgehend minimieren. Darüber hinaus muss die Bodenfarbe den anfallenden mechanischen und auch chemischen Belastungen standhalten.
In Europa werden zwei unterschiedliche Prüfsysteme zur Gleitfähigkeit von Bodenfarben angewandt und in Bewertungsklassen zusammengefasst. Die Deutsche Messmethode (BIA 1980) ermittelt die Gleitfähigkeit von Bodenfarbe mittels Begehungsversuchen, während die Schweizerische Messung (EMPA 1994) Bodenfarben im Labor mit einer Messmaschine testet.
Deutsche Bewertungsklassen
Die Messergebnisse nach dem Deutschen Prüfsystem werden als so genannte R-Werte angegeben. Für die Arbeitssicherheit gelten die Klassen R9 bis R13 im Schuhbereich, während die Klassen für den Barfußbereich als A, B und C bezeichnet werden.
Schweizerische Bewertungsklassen
Nach dem Schweizerischen Messverfahren werden Bodenfarben in die Gruppen GS1 bis GS4 für den Schuhberreich sowie in die Gruppen GB1 bis GB3 für den Barfußbereich eingeteilt.
Die im Handel erhältlichen Bodenfarben und ihre Unterschiede
Im Handel ist eine Vielzahl unterschiedlicher Bodenfarben erhältlich. Die einzelnen Produkte unterscheiden sich zunächst einmal in ihrer Farbbasis. Am gebräuchlichsten sind Bodenfarben auf der Basis von Alkydharz, Epoxidharz und Polyurethan. Die Auswahl der geeigneten Farbe hängt zum einen von der Art des Untergrundes ab, zum anderen von der zu erwartenden Belastung der Bodenfläche sowie weiteren Faktoren wie beispielsweise einer möglichen Einwirkung von Lösungsmitteln, Chemikalien und Hitze. Darüber hinaus sind die arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen sowie die vorgeschriebenen Gleitfestigkeiten für die einzelnen Arbeitsbereiche einzuhalten.
Alkydharz
Alkydharz ist ein chemisch erzeugtes Polyesterharz, im allgemeinen Sprachgebrauch wird es auch als Kunstharz bezeichnet.
Alkydharzlack und Alkydharzfarbe enthalten einen hohen Anteil an Lösungsmitteln. Die Aushärtung geschieht durch die Verdunstung der Lösungsmittel und dauert vergleichsweise lange. Bodenfarben auf der Basis von Alkydharz weisen eine sehr gute Haftung und Haltbarkeit auf, sind jedoch eher für mittelschwere Belastungen geeignet.
Epoxidharz
Epoxidharz ist ein synthetisch erzeugtes, aus Polymeren bestehendes Harz, das durch die Zugabe eines geeigneten Härters zu einem duroplastischen Kunststoff aushärtet. Farben auf der Basis von
Epoxidharz sind in der Regel Zweikomponentenlacke. Die Festigkeit und chemische Beständigkeit von Epoxidharzlacken ist ausgezeichnet. Die Modifikationsmöglichkeiten von Epoxidharz und Härter sind sehr groß. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bodenfarben mit spezifischen Eigenschaften auf der Basis von Epoxidharz.
Polyurethan
Polyurethane werden auch unter dem DIN-Kurzzeichen als PU oder PUR gekennzeichnet. Es handelt sich um spezielle, chemisch erzeugte Kunststoffe, die zu außerordentlich haltbaren und beständigen Farben und
Lacken verarbeitet werden. Bodenfarbe auf der Basis von Polyurethan ist sogar stabil gegenüber Lösungsmitteln wie Benzin, den meisten Chemikalien und Hitze.
Polyurethanlacke sind in der Regel Zweikomponentenlacke, deren Aushärtung mittels eines Härters in einem chemischen Prozess erfolgt. Einige Hersteller bieten heutzutage jedoch auch gebrauchsfertige Einkomponentenprodukte an.
Bodenmarkierungsfarbe und Hallenmarkierfarbe
Bodenmarkierungsfarben werden im Außenbereich zum Kennzeichnen von Bereichen und Flächen im Straßenbau, auf Parkplätzen und in Parkhäusern benutzt. Im Innenbereich dienen Hallenmarkierfarben unter anderem für Kennzeichnungen in Sporthallen, Fabrik- und Werkshallen. Bezüglich Rutschfestigkeit und Belastbarkeit gelten für Bodenmarkierungsfarben die gleichen Anforderungen wie für Bodenfarben.