Bohrschrauben arbeiten mit engen Toleranzen
Bohrschrauben unterliegen – wie alle anderen Schraubenarten– einer DIN-Norm. Sie werden angewendet, wenn Werkstücke mit einer unterschiedlichen Materialstruktur und mit unterschiedlichen Härtegraden miteinander verbunden werden sollen. Da sich Bohrschrauben grundsätzlich ihr eigenes Kernloch bohren und somit ihr Gegengewinde selbst erzeugen, werden sie auch als gewindeformende
Schrauben bezeichnet. Ein Ankörnen der Bohrstelle, um ein Abrutschen der Schraube auf glatten Oberflächen zu verhindern, ist bei einigen Schraubenformen aufgrund der gepressten Bohrspitze nicht mehr notwendig.
Bohrschrauben und ihre unterschiedlichen Formen
Eine grobe Unterteilung kann bei Bohrschrauben nach den Kriterien
Holzbohrschrauben und Bohrschrauben mit Blechschraubengewinde vorgenommen werden. Darüber hinaus gibt es noch Bohrschrauben mit Flügeln und Rippen, Senkkopf O (ersetzt ehemals P-H) und Kreuzschlitz H, die der DIN-Norm 7504 unterliegen. Bohrschrauben mit Blechschraubengewinde gibt es sowohl mit
Sechskant-Flanschkopf als auch mit Senkkopf, Linsensenkkopf oder Linsenkopf. Sie werden aus verzinktem Stahl hergestellt und sind in Stärken zwischen beispielsweise 3,9 und 8,0 Millimetern und in einer Länge zwischen 25 und 80 Millimetern erhältlich.
Zur Verwendung dieser Schrauben sind Akku-, Elektro- oder
Druckluftschrauber geeignet, deren Drehzahlbereich zwischen 1.000 und 2.500 Umdrehungen pro Minute liegt und die mit einem Anpressdruck von 150 bis 350 N arbeiten. Wenn es sich um Werkstoffe handelt, die schwierig zu bohren sind, muss die Drehzahl eventuell versuchsweise ermittelt und angepasst werden.
Bohrschrauben für unterschiedliche Arbeiten
Holzbohrschrauben unterteilt man nach ihrer Verwendungsart in Holzbohrschrauben für Hartholz- und Weichholzfassaden sowie Mehrzweck-Holzbohrschrauben. Holzbohrschrauben werden im Fassadenbau für Verkleidungen verwendet. Die Auswahl der passenden Schrauben erfolgt dabei nach den Eigenschaften des zu verarbeitenden Materials. Aber auch Bohrschrauben mit Blechschraubengewinde kommen im Baugewerbe zum Einsatz. Sie werden zum Beispiel verwendet, wenn Gipskartonplatten auf ein Ständerwerk aus Metall montiert werden sollen.
Andere Anwendungsbereiche rund um Haus und Garten für die unterschiedlichen Arten der Bohrschrauben sind zum Beispiel Heizungs- und Lüftungskanäle, Fensterrahmen und Wintergärten. Außerdem werden Bohrschrauben unter anderem im Karosseriebau, im Kabinenbau und für alle Arten von Blechkonstruktionen benutzt. Die unterschiedlichen Durchmesser und Längen ermöglichen ein passgenaues Arbeiten.
Die Vorteile bei der Verwendung von Bohrschrauben
Bohrschrauben ermöglichen eine schnelle Montage und Demontage. Es werden keinerlei Bohr- und Gewindeschneidewerkzeuge benötigt, da es sich um gewindeformende Schrauben handelt, die sowohl ihr eigenes Kernloch als auch das Gegengewinde selbst erzeugen. Ein Ankörnen oder Vorbohren ist in der Regel überflüssig. Das ermöglicht ein rationelles und zügiges Arbeiten und spart Zeit.
Da im gewerblichen Einsatz die Lohnkosten den größten Teil der Betriebskosten ausmachen, sind Bohrschrauben auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehr praktikabel. In den Bauteilen kann durch den einheitlichen Arbeitsgang von Gewindeschneiden und Festschrauben auch kein Lochversatz entstehen.
Bohrschrauben sind darauf ausgelegt, auch mit hoher Bohrleistung ohne zusätzliche Sicherungselemente eine hohe Prozesssicherheit zu garantieren. Sie sind universell einsetzbar und verbinden auch Materialien miteinander, die aufgrund geringer Stärken extrem hohe Anforderungen an die Schraubverbindungen richten.