Polyurethanlack/DD-Lack - Lackfarben für starke Belastungen
Polyurethanlack wird auch als DD-Lack bezeichnet. Bei diesem Speziallack handelt es sich um den widerstandsfähigsten
Lack, der im Handel erhältlich ist. Oberflächen, die mit diesen Produkten lackiert sind, sind absolut stoß- und schlagfest und unempfindlich gegenüber Chemikalien, Hitze, Wasser und sogar Lösungsmitteln wie zum Beispiel Benzin. Aus diesem Grund wird Polyurethanlack zur Versiegelung von Fußböden aus Beton oder Holz, im Flugzeug- und Schiffsbau, zur Metallversiegelung im Maschinenbau und für die Lackierung von Karosserien verwendet. Manche DD-Lacke können auch als Sperr- oder Isoliergrund fungieren.
Reaktionslack
Polyurethanlack ist ein Reaktionslack, er setzt sich aus einem so genannten Stammlack und einem chemischen Härter zusammen und ist als Ein- oder Zweikomponentenlack erhältlich. Die Aushärtung erfolgt durch einen chemischen Prozess. Lackierungen sind mit diesen Lacken nicht ganz so einfach herzustellen, wie beispielsweise mit
Alkydharzlack oder
Acryllack. Unerfahrene Anwender sollten sich deswegen genau an die Herstellerangaben der einzelnen Produkte halten.
Der Einkomponentenlack
Ein Einkomponentenlack ist sofort gebrauchsfertig, der Härter ist bei diesen Produkten bereits mit dem Stammlack vermischt. Die Anwendung ist einfacher als bei einem Zweikomponentenlack, letzterer ist dem Einkomponentenlack bezüglich seiner Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit jedoch überlegen. Einkomponentenlack ist besonders für die Holzbehandlung zu empfehlen. Er wird mit einem
Pinsel, einer Walze oder einer Spritzpistole auf den staub- und fettfreien Untergrund aufgetragen. Manche Produkte können auch mit Spiritus oder Terpentinersatz verdünnt werden, diesbezüglich sind jedoch die Angaben des Herstellers zu beachten.
Für besonders glatte und haltbare Lackierungen wird der Lack in zwei bis drei Schichten aufgetragen, wobei es je nach Untergrund empfehlenswert sein kann, nach dem Trocknen der ersten Schicht einen Zwischenschliff vorzunehmen. Die Trocknungszeit beträgt je nach Produkt bis zu 24 Stunden.
Der Zweikomponentenlack
Ein Zweikomponentenlack besitzt eine außergewöhnliche Chemikalienfestigkeit und ist für Lackierungen geeignet, die höchsten Belastungen standhalten müssen. Bei diesen Produkten sind Stammlack und Härter vor der Verwendung getrennt und müssen in einem ganz bestimmten Verhältnis gemischt werden. Das Mischungsverhältnis ist bei den im Handel erhältlichen Produkten teilweise verschieden, so dass die Herstellerangaben genau beachtet werden sollten.
Die Abmessung der einzelnen Komponenten muss möglichst genau erfolgen, bereits kleine Abweichungen können sich negativ auf die Eigenschaften des Lackes auswirken. Wichtig ist es außerdem, das hergestellte Gemisch zügig zu verarbeiten, dies sollte in der vom Hersteller als „Topfzeit“ genau angegebenen Zeitspanne erfolgen. Nach Ablauf der Topfzeit wird der Lack hart und kann nicht mehr verwendet werden. Die im Handel erhältlichen Zweikomponenten-Polyurethanlacke sind in der Regel lufttrocknend und haben eine sehr kurze Trocknungszeit. Einige Produkte müssen unter Hitzeeinwirkung getrocknet werden, diese Lacke werden jedoch normalerweise nur von professionellen Lackierern und in der Industrie verwendet.
Allgemeine Hinweise für die Verwendung von Polyurethanlack/DD-Lack
Feuchtigkeit wirkt sich während der Verarbeitung grundsätzlich negativ auf Polyurethanlack aus. Deswegen sollten die zu behandelnden Untergründe trocken sein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit wird die Lackierung milchig oder sogar klebrig. Aus diesem Grund ist die Anwendung im Außenbereich, je nach Wetterlage, mitunter problematisch, absolute Trockenheit sollte für mindestens 24 Stunden nach Auftrag des Lacks gewährleistet sein.
Während der Arbeit mit Polyurethanlack muss für ausreichende Lüftung gesorgt werden und das Tragen einer
Schutzmaske ist unbedingt empfehlenswert.