Der Gutedel macht seinem Namen alle Ehre
Die älteste Kulturrebe des Gutedels ist über 5.000 Jahre alt und findet ihren Ursprung in Palästina. Die Verbreitung erfolgte, wie man vermutet, durch die Römer und Griechen und weitete sich im 16. Jahrhundert in die französischen Weinanbaugebiete aus. Im 17. Jahrhundert erreichte der Anbau des ersten Gutedel-Weines Deutschland, zunächst Württemberg und später Sachsen und Markgräflerland. Heutzutage gehört die wohlschmeckende Tafeltraube zu einer weltweit angebauten
Rebsorte.
Wo wird der Gutedel angebaut?
Gutedelreben sind nicht anspruchsvoll, was ihr Anbaugebiet angeht. Sie begnügen sich mit guten und durchschnittlichen Standorten, welche jedoch etwas windgeschützter stehen. Der Boden sollte nicht zu trocken, aber tiefgründig sein, wobei Gutedel sowohl auf flachgründigen, verwitterten Gesteinsböden als auch auf Kalkböden gedeiht. Leider ist die Rebsorte äußerst anfällig gegenüber Peronospora, Traubenwickler, Stiellähme, rotem Brenner und Fäulnis. Daher gilt es, bis in den Herbst abzuwarten, wie gut die Qualität und das Mostgewicht der Ernte werden.
Der Geschmack des Gutedels
Gutedel ist eher geschmacksneutral in seinem Charakter, welches jedoch das jeweilige Terroir, das Klima, den Boden und die Rebstücklage besser zum Ausdruck bringt. Diese
Weine sind in der Regel leichte Trinkweine - überzeugen jedoch auch im Prädikatsweinbereich. Sie sind trocken und mild in ihrem Aroma und werden als sehr bekömmlich eingestuft. Die frischen Weine sollten vorrangig jung getrunken werden und kommen häufig bei einem Frühschoppen zum Einsatz. Die etwas feineren Gutedel-Weine passen hingegen hervorragend zur leichten Küche wie beispielsweise zu Fischgerichten oder zu milden Käsesorten, aber auch außerhalb des Essens ist der Gutedel ein Genuss. Im Großen und Ganzen handelt es sich jedoch bei ihm um einen frischen, fruchtbetonten, leichten und anregenden
Weißwein, welcher überwiegend trocken ausgebaut wird.