Keilriemen stehen für die Standardisierung der Antriebstechnik
Unter allen bis heute bekannten Antriebsbauteilen ist der Keilriemen immer noch in aller Munde. Zu begründen ist diese Erkenntnis mit der sehr langen Einsatzzeit von vielen Jahrzehnten. Nachdem die Steuerkette vom Flachriemen abgelöst wurde, war der erste Schritt zur Optimierung der Antriebstechnik eingeleitet. Aggregate konnten nun leichter angetrieben und von Schwingungen befreit werden. Doch erst mit Einführung der Keilriemen wurde die Übertragung höherer Drehmomente möglich, ohne dass Lager der Aggregate zusätzlich beansprucht wurden. Zudem wurde eine Normierung eingeführt, die internationale Standards möglich machte.
Veränderungen der Antriebe durch den Keilriemen
Nachdem der Flachriemen bereits die Schmierung, die bei einer Kette notwendig ist, vermieden hatte, führte der Einsatz der Keilriemen zu einer höheren Reibungskraft auf die Riemenscheiben. Dadurch konnten wesentlich höhere Drehzahlen erreicht werden. Zwar wurde der Wirkungsgrad der
Riemen somit verringert, doch ist der Vorteil der Drehzahlerhöhung von größerer Bedeutung. Die Aggregate wie Wasserpumpe und Generator wurden besser versorgt und leistungsstärker. Daher konnten ebenfalls die
Motoren schneller werden. Zugleich wird mit Keilriemen weniger Platz beansprucht, da diese Riemen nebeneinander laufen können. Auf einer Antriebswelle können also mehrere Riemenscheiben aufgesetzt werden, um im Verlauf den Antrieb weiterer Aggregate gleichmäßiger zu gestalten. Dies bringt auch Vorteile im Gleichlauf, da weniger Winkel ausgeglichen werden müssen.
Bauarten und Material der Keilriemen
Als Material hat sich Kautschuk als geeignet erwiesen, der zur Verstärkung mit einem Gewebe aus Stahlfasern versehen wird. Dies gilt bei allen Bauarten. Bekannt sind vier Typen. Der klassische Keilriemen, der aber immer weniger eingebaut wird, zeichnet sich durch einen Mantel aus dem angesprochenen Gewebe aus und ist daher sehr sicher und langlebig. Er wird in den Profilen 5 bis 40 angeboten. Eine bessere Übertragung des Drehmoments leistet der
Schmalkeilriemen, der wie der Vorgänger ummantelt wird. Darauf wurden Keilriemen mit offenen Flanken hergestellt, deren Verschleiß sich als geringer erwiesen hat. Schließlich wurden formverzahnte innere Seite angebracht, um eine längere Lebenserwartung erzielen zu können, da weniger Kraft und somit weniger Reibung erforderlich wurde. Dies wiederum bedeutete eine Leistungssteigerung.
Verschleiß der Keilriemen
Da sich Keilriemen dehnen, wird das Material porös und erhält Risse. Eine stetige Spannung muss aber erhalten bleiben, sodass dies zusätzlich belastend wirkt. Da auch Winkelversatze auszugleichen sind, ist eine Wärmeentwicklung unvermeidlich, die zusätzlich verschleißend wirkt. Dennoch kann von einer Laufleistung von nahezu 150.000 km ausgegangen werden.