Kulturgefäße in der Mikrobiologie
Das Kultivieren von Mikroorganismen erfolgt aus diagnostischen, wissenschaftlichen oder technischen Gründen in mikrobiologisch ausgerichteten Laboratorien. Je nach Organismus werden verschiedene Behälter, Nährlösungen, Umgebungstemperaturen, Luft oder Luftausschluss für ein optimales Wachstum verlangt, weshalb diverse
- Röhrchen, Flaschen und Schalen,
- Verschlüsse,
- Platten und auch
- Bioreaktoren
dabei eingesetzt werden.
Röhrchen, Flaschen und Schalen
Anzuchtgläser laufen nach oben hin ein wenig konisch auseinander und besitzen einen Deckel, der auch fest verschlossen werden kann. Diese Gläser dienen der Anzucht von Pflanzen oder auch Pilzkulturen.
Ähnlich - bis auf eine zusätzliche Keimglocke - sehen
Keimapparate aus, die der Überprüfung der Keimfähigkeit von Saatgut dienen. Verdünnungsröhrchen sind dazu bestimmt, Proben wie etwa von Lebensmitteln, auf eine Analyse vorzubereiten. Häufig muss man sie kräftig durchschütteln, weshalb ein Schraubverschluss vorteilhaft ist. Für größere Mengen werden Verdünnungsflaschen genutzt. Mit
Reaktionsgefäßen ist aufgrund der runden Bauform und fehlender Ecken sowie einem Deckel eine gleichmäßige Probenverteilung gewährleistet. Zellkulturen, deren Zellen nicht anhaften und keine direkte Verbindung zu einem Substrat benötigen, können in einer Suspension, was nichtlösliche Teile in einer Flüssigkeit bedeutet, kultiviert werden wie etwa Lymphozyten. Hier nutzt man Suspensionskulturflaschen oder Zellkultur-Rollerflaschen.
Verschlüsse
Dazu zählen unter anderem Alu-Steckkappen, die Laborgefäße zwar steril aber nicht hermetisch abschließen, weil sie lose aufgesetzt werden. Kulturröhrchen mit geradem Halsende können mit einer Kapsenberg-Kappe verschlossen werden, etwa wenn es um die Sterilisation in einem Trockensterilisator geht. Silikon-Schwammstopfen haben eine konische Form. Die Stopfen wirken gegen Verdunstung besser als Baumwollstopfen und sind zudem auch bei hohen Temperaturen bis 180 Grad Celsius sterilisierbar.
Platten
In der Mikrobiologie werden zwecks genauer Dosierung und Aufteilung in einzelne Proben gerne Mikrotiterplatten oder Zellkulturplatten verwendet. Beide besitzen auf einer eckigen Platte Vertiefungen, in die Flüssigkeiten im Mikroliterbereich pipettiert werden können. Ein Deckel als Verschluss vermeidet eine Kontamination der Proben und erlaubt ein platzsparendes Stapeln in einem Kühlschrank.
Bioreaktoren
Bioreaktoren lassen die vereinfachte Kultivierung von Mikroorganismen zu, indem man unter anderem die Temperatur, die genaue Zusammensetzung des Nährmediums, den pH-Wert oder auch die Luftzufuhr einstellen kann. Die Mikroorganismen werden in regelmäßigen Abständen mit dem Nährmedium versorgt, wobei sich in der Kammer sehr oft eine Rührvorrichtung zur Optimierung des Umsatzes und der Versorgung der Kultur befindet. Bildet sich beim Rühren Schaum, sollte man chemische Antischaummittel zusetzen, damit die Zu- und Ablaufventile nicht verstopfen.