Mit dem Lochstempel schnell und gezielt Löcher setzen
Der Lochstempel gehört zum
Stanzwerkzeug und ist dazu geeignet, Löcher schnell in verschiedene Werkstoffe (Bleche, Pappe, Leder, Kunststoff) zu drücken. Stanzwerkzeuge gehören zu den
Schneidwerkzeugen, wobei das zur Verwendung kommende Trennverfahren das Scherschneiden ist. Die Lochstempel werden daher meist auch als Schneidstempel bezeichnet. Sie werden überwiegend in entsprechenden Werkzeugen genutzt, wobei die Position des Stempels zur Schneidplatte genau eingehalten werden muss. Lochstempel gehören zu den Präzisionswerkzeugen.
Die DIN-Normen
Die Lochstempel entsprechen in der einfachsten Ausführung der DIN 9861, die sich aus einer Gruppe von Formen zusammensetzt. Andere Stempel sind der in DIN 9844 beschriebenen Form ähnlich oder folgen der ISO 8020. Zylinderstifte, Schneidbuchsen oder Schneid- oder Aufnahmeplatten sind hier jedoch nicht Gegenstand der Ausführungen.
Zur Form am Beispiel der DIN 9861
Es gibt bei Lochstempel unterschiedliche Formen. „A“, „B“, „C“ oder „D“ sind keine Seltenheit. Die Unterschiede ergeben sich oft aus den verschiedenen Durchmessern des Stempels an unterschiedlichen Stellen. So besitzt die Form „A“ einen breiteren zylindrischen Fuß als dem zylindrischen Schaft. Bei Form „B“ hat der zylindrische Stempel nur einen Durchmesser. Typ „C“ besitzt einen abgeflachten, kegelförmigen Fuß, der breiter als der Schaft ist, wobei der Schaft am Ende abgesetzt, zwar immer noch zylindrisch, aber schmäler ausläuft. Die Form „D“ hat auch den abgeflachten, kegelförmigen, breiten Fuß – der zylindrische Schaft besitzt aber von vorne bis hinten den gleichen Durchmesser. Der Unterschied zwischen Typ „D“ und Typ „DA“ liegt nicht in der Form, sondern in der Gesamtlänge des Stempels: Typ „DA“ ist insgesamt ein klein wenig kürzer.
Das Material der Stempel
Lochstempel aus Hochleistungsschnellstahl, auch HSS abgekürzt, wie hier bei Typ „D“ nach DIN 9861 sind meist für die Bearbeitung hochfester Materialien (Aluminiumlegierungen, Titanlegierungen, diverse Stähle) vorgesehen. Eine Härte des Schaftes und Zapfens der Lochstempel mit Werten zwischen 62 und 66 HRc sowie des Kopfes von mindestens 45 bis 55 HRc sollten hier gegeben sein. „HRc“ steht als Abkürzung für eine Härteprüfung nach Rockwell. Andere Stempel bestehen aus legiertem Kaltarbeitsstahl, abgekürzt WS, oder chromlegiertem Kaltarbeitsstahl, kurz HWS, den man häufig bei Form „B“ des Stempels nach DIN 9861 findet.
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