Schmiernippel als praktische Helfer bei der Fettschmierung
Schmiernippel finden überall dort Verwendung, wo es um Fettschmierung geht. Die Anwendungsbereiche erstrecken sich von der Fahrzeugtechnik bis hin zum Maschinenbau, z.B. bei Linearschlitten. Überall wo sich drehende Wellen und Lagerstellen geschmiert werden müssen, sind an entsprechenden Stellen die Schmiernippel angebracht. Schmiernippel sind in Bohrungen mit Gewindeansatz eingeschraubt und dichten die Zugangsstelle durch einen einfachen Mechanismus selbst wieder ab. Im Prinzip ist ein Schmiernippel wie ein federndes Rückschlagventil aufgebaut: Eine kleine Kugel wird durch eine Druckfeder nach außen in einen dichten Kegelsitz gedrückt. Ein höherer Gegendruck wird durch die Fettpresse aufgebaut und das Fett gelangt dann seitlich durch die zurückgedrängte Kugel im Schmiernippel direkt in die Fettkammer der Lagerstelle. Bei voller Fettkammer quillt zudem auch ein wenig Fett aus den Lagerstellen heraus. Dies hat noch den großen Vorteil, dass die Lagerstelle gesäubert wird. Verunreinigungen werden quasi herausgerückt. Ein weiterer Vorteil ist noch, dass die Lagerstelle dadurch vor Feuchtigkeit geschützt ist.
Schmiernippel und die Normen
Schmiernippel sind genormte Bauteile. Dies betrifft einmal die Art und Weise der Anschlussausrichtung sowie die Art der Ankupplung zur
Fettpresse.
- DIN 71412 Kegelschmiernippel
- DIN 3405 Trichterschmiernippel
- DIN 3404 Flachschmiernippel
- DIN 3402 Kugelschmiernippel
Kegelschmiernippel
Diese Baureihe der
Kegelschmiernippel ist die am meisten verwendet Art. Als Kegelkopf wird der Bereich gekennzeichnet, in dem das Vier-Backen-Mundstück der Fettpresse angesetzt wird. Um die Zugänglichkeit zu erleichtern, gibt es drei Anschlussausrichtungen.
Kennzeichnung der Arten:
- H1 = Senkrechter Anschluss unter 180 Grad
- H2 = Schräger Anschluss bei 135 Grad
- H3 = Horizontaler Anschluss bei 90 Grad
Trichterschmiernippel
Dieser Schmiernippel wird dort eingebaut, wo es auf ebenbündige Verhältnisse ankommt. Auch werden
Trichterschmiernippel meist versenkt eingebaut.
Ebenso wie die Kegelschmiernippel werden die Trichterschmiernippel in den drei Anschlussausrichtungen H1, H2 und H3 hergestellt.
Flachschmiernippel
Der Flachschmiernippel wird bei solchen Anwendungsfällen benötigt, bei denen es auf höhere Fettdurchlassmengen ankommt.
Die Anschlussgrößen des Kopfdurchmessers betragen 10, 16 und 22 mm.
Kugelschmiernippel
Diese Schmiernippel wurden früher bei Maschinenanlagen und in der Fahrzeugtechnik eingesetzt. Aber die Kugelschmiernippel sind weiterhin im Programm und werden in diesen drei Anschlussausrichtungen hergestellt:
- A = Senkrecht unter 180 Grad
- B = Schräg bei 135 Grad
- C = Horizontal bei 90 Grad
Sonderbauformen
Weitere verschiedene Bauarten werden von Herstellern auf Anfrage hergestellt:
- Schmiernippel zum Einschlagen: Kein Gewinde sondern Presspassung dichtet ab.
- Bajonettschmiernippel: Mundstück der Fettpresse arretiert im Bajonett.
Material
Fettschmiernippel gibt es in diesen Materialien:
- Stahl, galvanisch verzinkt
- Messing
- rostfreier Edelstahl wie 1.4305
- hochwertiger Edelstahl wie 1.4571
Mundstücke der Fettpresse
Die verschiedenen Schmiernippelanschlüsse erfordern immer das passende Mundstück der Fettpresse:
- Kegelschmiernippel mit Vier-Backen-Mundstück
- Trichterschmiernippel mit Hohl- und Spitzmundstück
- Flachschmiernippel mit Schiebe-, Flach- und Steckmundstück
- Alle Schmiernippelarten mit Nadelspitzmundstück