Mit dem Glühzeit-Steuergerät Dieselmotoren auch bei niedrigen Außentemperaturen leicht starten
Bei einem Dieselmotor wird der Verbrennungsvorgang ja nicht durch eine
Zündkerze eingeleitet, wie dies beim Ottomotor der Fall ist. Allein die Kompression des Dieselmotors ist es, welche die notwendige Hitze zum Entzünden des
Kraftstoffs erzeugt. Deswegen wird der Dieselmotor auch als Selbstzünder bezeichnet. Normalerweise reicht die sogenannte Verdichtungswärme des Dieselmotors auch aus, um den Kraftstoff zur Verbrennung zu bringen. Nur unter ungünstigen Umständen, beispielsweise bei sehr niedrigen Außentemperaturen und kaltem
Motor, ist dies anders. Hier muss der Dieselmotor bzw. dessen Brennraum vorgeheizt werden, um die notwendige Hitze für den Startvorgang zu erreichen. Dies geschieht durch die Glühkerzen, deren Enden aus Glühwendeln bestehen, die durch einen recht hohen elektrischen Strom zum Glühen gebracht werden und dadurch die notwendige Hitze für den Kaltstart des Motors bereitstellen.
Verschiedene Arten, einen Dieselmotor vorzuglühen
Bei den ersten Dieselmotoren mit elektrischer Vorglühanlage erfolgte der Vorgang des Vorglühens manuell. Der Motor wurde nicht durch ein Zündschloss gestartet, sondern durch einen separaten Knopf, der auch eine Stellung zum Vorglühen des Motors besaß. Dieser Knopf wurde ein Stück herausgezogen, wodurch das Vorglühen in die Wege geleitet wurde. Durch eine spezielle Anzeige, den sogenannten Glühwächter, wurde der Vorgang angezeigt. Dieses Bauteil besaß einen Glühdraht, durch den der Strom für die
Glühkerzen floss. Nach einer Weile leuchtete dieser Draht auf. Sobald dies der Fall war, konnte der Motor durch ein weiteres Herausziehen des Knopfes in die zweite Stufe gestartet werden. In moderneren
Fahrzeugen mit Dieselmotoren erfolgt das Vorglühen automatisch. Durch ein entsprechendes Relais werden die Glühkerzen mit einer elektrischen Spannung versorgt. Gleichzeitig leuchtet im Armaturenbrett einer Kontrollleuchte auf, welche den Vorgang anzeigt. Nach einigen Sekunden erlischt diese Kontrollleuchte und zeigt dem Fahrer an, dass der Motor gestartet werden kann. Je nach Ausführung berücksichtigt das
Relais auch die aktuelle Motortemperatur bei der Bemessung der Glühdauer.
Steuergeräte für die Glühzeit schaffen Komfort
Mit dem Ziel, den bei Dieselmotoren prinzipiell immer noch notwendigen Glühvorgang möglichst komfortabel und vom Fahrer unbemerkt durchzuführen, sind elektronische Steuergeräte entwickelt worden, welche den Vorgang weiter automatisieren sollen. Das Vorglühen des Motors erfolgt bei vielen Fahrzeugen bereits dann, wenn die Fahrertür geöffnet wird. Bis der Fahrer sich hingesetzt hat und bereit ist, den Motor zu starten, ist der Glühvorgang meistens schon abgeschlossen und der Motor kann direkt gestartet werden. Bei Dieselmotoren, welche eine Direkteinspritzung besitzen, wird darüber hinaus nur noch bei äußerst geringen Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt vorgeglüht. Lange Glühzeiten wie bei älteren Dieselmotoren gehören hier der Vergangenheit an.
Arbeiten an der Vorglühanlage
In der Vorglühanlage fließen zum Teil sehr hohe elektrische Ströme. Die Leitungen für die Stromversorgung sind normalerweise entsprechend abgesichert. Sind Reparaturen an diesem Teil der elektrischen Anlage durchzuführen, sollte vorher sicherheitshalber die Fahrzeugbatterie abgeklemmt werden. Kurzschlüsse bei nicht ausreichend abgesicherten Leitungen können aufgrund der hohen Ströme sehr schnell zu einem Fahrzeugbrand führen. Sicherheitshalber sollten Arbeiten an der Anlage daher ausschließlich durch Fachleute erfolgen.