Amperemeter in analoger und digitaler Form
Amperemeter zählen zu den wichtigsten Messinstrumenten im Elektrik- und Elektronikhandwerk, denn sie messen den grundlegenden Faktor in elektrischen Installationen und Geräten, den Stromfluss. Die Suche nach einer Störungsursache ist heutzutage ohne ein Amperemeter nicht mehr denkbar, da sich kleine Fehler mit Hilfe des
Messgeräts leicht diagnostizieren lassen und größere Probleme leicht lokalisiert werden können. Das Amperemeter gibt die Stärke des durch eine Leitung fließenden Stroms an. Um diese messen zu können, muss der Strom durch das Gerät hindurchfließen. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, Strom führende Leitung zu trennen und beidseitig an das Messgerät anzuschließen.
Amperemeter mit analoger Technik
Analoge Amperemeter gibt es bereits seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts, denn der französische Physiker André-Marie Ampère verwendete ein derartiges Gerät bereits für seine Untersuchungen im Rahmen der Magnetfeldmessung und nannte es Galvanometer. So bezeichnet man noch sehr sensible Strommessgeräte, die besonders geringe Stromstärken messen können. Analoge Amperemeter sind abhängig davon, ob sie zur Messung von Gleichstrom oder Wechselstrom dienen, unterschiedlich aufgebaut.
Geräte mit Drehspulmesswerk haben einen geringen Eigenverbrauch an Strom und zeigen daher zuverlässigere Werte an. Das Amperemeter mit Drehspulmesswerk dient zur Messung der Stromstärke von Gleichstrom. Auch für die Messung von Wechselstrom lässt sich ein Drehspulmesswerk einsetzen, wenn dabei ein Gleichrichter zwischengeschaltet wird. Umrechnung und höherer Eigenverbrauch führen jedoch zu leichten Ungenauigkeiten. Zur Messung hoher Stromstärken ist zudem ein parallel geschalteter Shunt als spezieller Messwiderstand erforderlich. Amperemeter mit Drehmagnettechnik dienen ausschließlich zur Messung der Stromstärke des Gleichstroms.
Analoge Strommessgeräte mit einem Dreheisenmesswerk eignen sich zur Messung von Gleichstrom und Wechselstrom. Diese Geräte haben den Vorteil, dass sie auch hohe Stromstärken ohne zusätzlichen Shunt messen können. Historische Hitzdrahtmesswerke, die zur Messung der Stromstärke die Ausdehnung eines Drahts unter Stromdurchfluss verwendeten, werden mittlerweile nicht mehr hergestellt.
Digitale und elektronische Amperemeter
Moderne Amperemeter sind mit digitaler Technik und einer sehr genauen
Elektronik ausgestattet. Sie verfügen bereits über integrierte Shunts und erlauben komfortable und multifunktionale Messungen, ohne dass dabei eine Umschaltung oder Unterbrechung der Stromverbindung erforderlich ist. Die digitale Technik bringt es aufgrund eines geringen Eigenverbrauchs mit sich, dass die Messgeräte genaue Ergebnisse liefern und sich dank der übersichtlichen Anzeige leicht ablesen lassen. Die
Stromzange ist eine besondere Form des Amperemeters und zeigt genauere Messe-Ergebnisse. Sie bietet gegenüber herkömmlichen Messgeräten den Vorteil, dass die zu messende Leitung nicht getrennt werden muss. Stromzangen erlauben die Messung von Gleichstrom und Wechselstrom sowie anderer Werte. So geben moderne Stromzangen auch die Spannungsstärke und den Widerstand an.
Mobile Amperemeter und Einbaugeräte
Elektriker und Elektroniker verwenden bei ihrer Arbeit auf Baustellen und in der Elektrowerkstatt mobile Amperemeter. Die Geräte sind häufig bereits als multiple Messgeräte ausgelegt und können daher neben der Stromstärke auch andere wichtige Werte ermitteln. Anders als die ersten Amperemeter, die im letzten Jahrhundert verwendet wurden, sind moderne Geräte klein und handlich, so dass sie in jeder Werkzeugtasche Platz finden. In Maschinen und größeren Schaltungen werden Amperemeter auch fest installiert, so dass jederzeit die Stromstärke überprüft werden kann, ohne dass dazu die Stromzufuhr des eigentlichen Verbrauchers unterbrochen werden muss. Zum Einbau verwendet man vorwiegend Dreheisenamperemeter sowie digitale Messgeräte.