Halbstarrer Stützverband mit der Zinkleimbinde
Im Rahmen der
Wundversorgung kommt in vielen Fällen die Zinkleimbinde zum Einsatz. Die angelegte Zinkleimbinde erzeugt einen halbstarren und unnachgiebigen Stützverband. Er wird als Kompressionsbehandlung eingesetzt, da er den stärksten Arbeitsdruck und geringsten Ruhedruck erzeugt.
Der hautverträgliche, unelastische Zinkleimverband
Der Zinkleimverband ist ein typischer Kompressionsverband für akute Krankheitsstadien. Die
Binde ist im kompletten Maß unelastisch, das heißt, Verband kann durch die Muskelarbeit nicht gedehnt werden. Als Kompressionsverband erzeugt die angelegte Zinkleimbinde einen so hohen Druck, dass die Stauungen im Gewebe schnell abgebaut werden. In der akuten Anwendung zeigt die Zinkleimbinde die schnellste Wirksamkeit unter den Kompressionsverbänden.
Der Zinkleimverband ist meist
- hautverträglich,
- effektiver als Kurzzugbinden und
- gebrauchsfertig.
Der Verband mit einer Zinkleimbinde ist meist täglich zu wechseln, weil er sich dem abschwellenden Bereich nicht anpassen kann und zu locker wird. Für die dauerhafte Behandlung eignet sich der Zinkleimverband bei Entzündungen der venösen Gefäße und abheilenden Geschwüren. Der Verband ist auch bewährt in der Orthopädie.
Arbeits- und Ruhedruck im Kompressionsverband
Für Kompressionsverbände sollte der Arbeits- und Ruhedruck beachtet werden. Ideal ist ein niedriger Ruhedruck in Verbindung mit einem hohen Arbeitsdruck. Als Arbeitsdruck ist der Widerstand des Verbandes gegen die Muskelarbeit zu verstehen. Der Wert steigt mit abnehmender Elastizität der Binde. Der Ruhedruck entspricht dem Anlegedruck. Mit erhöhtem Zug auf die Binde beim Anlegen, steigt der Ruhedruck. Je elastischer das Bindematerial ist, umso stärker ist der Druck ausgeprägt. Für Kompressionsverbände sollten daher möglichst unelastische Binden verwendet werden.
Unnachgiebige und dehnbare Verbände
Die akute Erkrankung oder Gefährdung eines Körperbereiches ist der ideale Einsatzzeitpunkt für eine Zinkleimbinde. Sie bieten im Vergleich zu anderen Bindesystemen den stärksten Arbeitsdruck bei gleichermaßen geringstem Ruhedruck. Alternativ zu den unnachgiebigen Verbänden mit einer Zinkleimbinde können auch wenig dehnbare Verbände eingesetzt werden. Diese Verbände üben einen etwas kleineren Arbeitsdruck aus und weisen einen kleinen Ruhedruck auf. Für wenig dehnbare Verbände werden Kurzzugbinden verwendet. Weniger geeignet für die Behandlung von akuten Einlagerungen sind die gut dehnbaren Verbände. Ihr erzeugter Arbeitsdruck ist zu niedrig und steht einem hohen Ruhedruck gegenüber.