Warum mechanische Pipetten?
Biologische Organismen oder Mikroorganismen bergen Risiken und Gefahren, weil sie bei Menschen, Tieren oder Pflanzen nicht nur zu Unannehmlichkeiten, sondern auch zu Krankheiten führen können. Im Zusammenhang mit solchen Organismen ist daher ein Pipettieren mit dem Mund absolut verboten. Hier ist auf mechanische Pipetten zwingend zurückzugreifen, die auch sterilisiert werden können. Häufig ist es so, dass nur einzelne Teile sterilisiert werden oder die Spitzen komplett getauscht werden müssen.
Der Unterschied zu den Röhrchenformpipetten
Im Gegensatz zu
Röhrchenformpipetten wird bei den mechanischen Pipetten der Kolbenhub mechanisch umgesetzt, wobei die Mechanik auch elektrisch angetrieben werden kann, um genauere Dosierungen zu erzeugen.
Mechanische Pipetten regelmäßig kalibrieren
Neue mechanische Pipetten wurden bereits beim Hersteller kalibriert. Durch Abnutzung beweglicher Teile oder Undichtigkeiten kann es im Laufe der Zeit zu erheblichen Fehlern des Pipettierergebnisses kommen, weshalb
Pipetten, die als Prüfmittel eingesetzt werden, in regelmäßigen Abständen kalibriert und eventuell neu eingestellt werden müssen. Die Kalibrierung unterliegt dabei der DIN EN ISO 8655. Wird ein Fachlabor mit der Kalibrierung beauftragt, sind die Preise zur Prüfung und Justierung für Mehrkanalpipetten teurer als für Einkanalpipetten bzw. Fixvolumen-Pipetten.
Sonderformen der mechanischen Pipetten
Um repetitive Arbeitsabläufe zu vereinfachen, wurden spezielle Modelle unter den mechanischen Pipetten entwickelt.
Mikrodispensier-Pipetten
Mikrodispensier-Pipetten erlauben es, dass man die Flüssigkeit einzeln reguliert abgeben kann, wobei mittels Schlauch aus einem Gefäß, einer Spritze oder einer Aufsteckflasche immer genügend Vorrat verfügbar ist. Dies ist beispielsweise beim Durchführen von Seriendosierungen mit einem Lösungsmittel in mehreren Reagenzrohren anzuwenden.
Repetierpipetten
Befindet sich der Flüssigkeitsvorrat in einem Tank in der Pipette, spricht man von Repetierpipetten. Auch sie sind bei Seriendosierungen einzusetzen. In einem Reservoir wird die Lösung nach dem Aufziehen gehalten und schrittweise abgegeben.
Direktverdrängungs-Pipetten
Zur Untersuchung von zähen oder schäumenden Flüssigkeiten werden Direktverdrängungs-Pipetten eingesetzt, deren Kolben direkt mit dem Untersuchungsmedium in Kontakt stehen.