Das Rettungskorsett schützt die Wirbelsäule und erleichtert die Bergung von Verletzten
Das Rettungskorsett ist eine
Transporthilfe, die einer verletzten Person angelegt wird, bevor man diese aus dem Auto oder der jeweiligen Notsituation befreit. Dadurch lassen sich weitere Verletzungen der Wirbelsäule, des Kopfes und im gesamten Torso verhindern. Ein Rettungskorsett wird wie ein Mieder um den Rumpf gelegt und ist meistens an der Rückseite verlängert, sodass es über den Kopf hinaus reicht. Anschließend fixiert man es mit den Zugbändern um die Stirn, den Oberkörper und manchmal auch die Oberschenkel. Für eine achsengerechte Lagerung kann es zusammen mit einer
Cervicalstütze zum Einsatz kommen und am Kopf entsprechend unterpolstert werden. Sobald es angelegt ist, wird die Wirbelsäule komplett entlastet und es sind keine unbeabsichtigten Bewegungen der Brustwirbelsäule und des Kopfes mehr möglich. Zudem ermöglicht es, die Patienten mit Hilfe von Hebezeug aus engen Schächten zu ziehen, ohne ihnen zusätzliche Verletzungen zuzufügen. Dadurch sind die Rettung und der Abtransport von Verletzten auch aus schwierigen Lagen besser möglich. Die Haupteinsatzgebiete dieser lebensrettenden Körperstützen: überwiegend Verkehrsunfälle, wenn Personen aus Schächten geborgen werden müssen oder in einem Cockpit eingeklemmt sind. Beim Verdacht auf Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen oder im Falle einer möglichen Beckenfraktur ist das Rettungskorsett ein sinnvolles Mittel zur Stabilisierung.
Weitere Merkmale der Rettungskorsetts
- Das feste Kunststoffgewebe ist zusätzlich durch Längsstreben stabilisiert und innen weich gepolstert.
- In der Regel sind die Seitenteile verstellbar, um ein EKG durchführen zu können oder den Patienten abzuhorchen.
- Auch der Defibrillator lässt sich problemlos anwenden.
- Das Material ist durchlässig für Röntgenstrahlen.
Was ist zu beachten?
Die Korsetts sind in verschiedenen Größen erhältlich, allerdings sollte man beim Einsatz zur Rettung von kleinen Kindern oder Schwangeren besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten. Falls ein Kind das Korsett nicht komplett ausfüllt, kann man es mit Deckenrollen am Bauch zusätzlich auspolstern. Bei Schwangeren ist es grundsätzlich anwendbar, aber der untere Brustgurt darf nicht zu stark angezogen werden und beim Transport ist ebenfalls größte Vorsicht angesagt. Im Falle einer schweren Oberschenkelverletzung sollte darauf geachtet werden, die unteren Gurte nicht zu schließen, um dem Patienten weitere Schmerzen zu ersparen. Das Anlegen erfordert Übung und etwas Zeit, weshalb immer individuell über den Einsatz eines Rettungskorsetts entschieden wird. Bei akuten lebensbedrohlichen Situationen ist manchmal nur die Crashrettung möglich.