Fäkalienhebeanlagen – Rückstausicherung für fäkalienhaltiges Schmutzwasser
Hebeanlagen sind spezielle Anlagen der
Entwässerungstechnik, die Abwasser automatisch und rückstausicher ableiten oder bei Bedarf anfallendes Abwasser nach oben pumpen. Besonders wichtig werden sie immer dann, wenn in der Kanalisation ein Rückstau entsteht, da sie durch das
Einpumpen in das Abwassernetz eine rückstausichere Hausentwässerung gewährleisten. Fäkalienhebeanlagen sind überall dort ein Muss, wo die Abwasserentsorgung nicht unterbrochen werden darf und fäkalienhaltige Abwässer anfallen.
DIN genormt
Damit Sie sicher sein können, dass die Hebeanlage den Anforderungen und der notwendigen Bauform für die Installation entspricht, ist eine der DIN 12056 entsprechende Fäkalienhebeanlage einzusetzen. In dieser Norm werden die Grundparameter festgelegt. Weiterführend sollte die Anlage auch der DIN 12050 entsprechen; diese legt weitere spezifische Parameter fest. Wichtig ist vor allem, dass der Sammelbehälter nicht baulich mit dem Gebäude verbunden wird. Innerhalb von Gebäuden sind somit Grenzen gesetzt. Ein freistehender Sammelbehälter ist hier Pflicht.
Geruch? Nein Danke!
Das Besondere an den Fäkalienhebeanlagen im Gegensatz zur einfachen
Schmutzwasserhebeanlage ist der geschlossene, gas- und wasserdichte Behälter. Durch diesen wird beim fäkalienbelasteten Abwasser aus Toiletten, Waschbecken und Duschen verhindert, dass Gerüche nach außen dringen. Die Behältergröße und die Pumpenleistung, hier im speziellen die Förderleistung und die nötige Förderhöhe, müssen an die anfallende Menge an Abwasser und die benötigte Pumphöhe, angepasst werden.
Zuverlässiges Abpumpen mit Fäkalienhebeanlagen
Die Fäkalienhebeanlage verfügt über eine
Pumpe, die das Abwasser auch dann zuverlässig in die Kanalisation pumpt, wenn die Entwässerung in unterhalb der Rückstauebene liegenden Räumen vorgenommen werden muss. Wichtig hierbei ist es darauf zu achten, dass die Pumpe verstopfungssicher und bei Stromausfall gegebenenfalls durch eine
Handpumpe ersetzt werden kann. Um die vorhandene Pumpe betreiben zu können, müssen Sie einen Stromanschluss zur Verfügung haben.
Mit oder ohne Schneideinrichtung
Anlagen, die ohne Zerkleinerungseinheit arbeiten, sind besonders einfach zu warten. Ein Teileaustausch wird im Bedarfsfall schnell und ohne Komplikationen möglich. Es handelt sich um Anlagen mit Pumpen mit Freistromlaufrad. Zudem ist die Geräuschemission während des Betriebes sehr gering. Die Druckleitung muss hier eine Mindestnennweite von DN80 aufweisen.
Oft ist eine Rohrinstallation von DN80 für die Druckleitung bei nachträglicher Installation der Hebeanlage nicht umzusetzen. Dann kann auf eine Anlage mit Pumpe mit Fäkalienzerkleinerungseinheit zurückgegriffen werden. Hier sind deutlich kleinere Nennweiten für die Druckleitungen möglich. Die genaue Dimensionierung hängt von der nötigen Förderhöhe und der Leitungslänge ab. Wichtig: diese Hebeanlagen sind besonders empfindlich gegen Gegenstände, die im Normalfall nicht in das WC gehören. Die Folge sind stumpfe Schneidräder und somit Verstopfungen der enger ausgelegten Konstruktion.
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