Pneumatik - Druck und Luft als Kraftverstärker
Unter der Pneumatik versteht man eine Antriebs- und Steuerungstechnik. Hierbei wird die unter Druck gesetzte Luft eingesetzt, um eine Kraftübertagung und Bewegung zu erzeugen. Die Anwendungsbereiche sind sehr vielfältig, von der Werkstückpositionierung bis hin zu verschiedenen Bearbeitungstechnologien.
Die Pneumatik bietet jede Menge Vorteile
Der Antrieb und die Steuerung mittels Pneumatik bieten einige Vorteile. Zum Beispiel steht das Grundantriebsmittel Luft überall und vor allem kostenlos zur Verfügung. Eine gesonderte Ableitung und ein stabiler Kreislauf für die benutzte Luft müssen nicht zur Verfügung stehen. Eine einfache Ableitung in die Umgebung kann ohne Umweltgefährdung erfolgen. Da die Druckluft gut in Behälter abgefüllt werden kann, ist ein leichter Transport und eine optimale Speicherung möglich, wobei die Temperaturunempfindlichkeit und eine hohe Sicherheit hinsichtlich der Feuer- und Explosionsgefahr gegeben sind.
Pneumatische Werkzeuge und Anlagen bestechen durch eine hohe Kolbengeschwindigkeit und somit eine extrem schnelle Arbeitsweise, sie werden daher gern im professionellen Bereich eingesetzt.
Der Aufbau
Jedes pneumatische Gerät, egal, ob große Pneumatikanlage oder handgeführtes Druckluftwerkzeug, unterliegt einem vorgegebenen Aufbau. Notwendige Grundkomponenten müssen für eine optimale Arbeitsweise immer vorhanden sein. Ein Energieversorger, der die Druckluft bereitstellt, kann sowohl als Druckluftbehälter als auch als
Kompressor zur Verfügung gestellt werden. Dieser Energiegeber treibt nach der Signaleingabe durch automatisch gesteuerte Sensoren oder manuelles Bedienen von Schaltern Ventile und Armaturen an, die das Signal durch die Freigabe der Leitung verarbeiten. Letztlich wird das Antriebssignal an den
Pneumatikzylinder weitergegeben, der die Bewegung der aufgebauten Druckluft überträgt.
Die Wirkungsweise
In einem pneumatischen System ist immer mit einem gewissen Druckluftschwund zu rechnen. Es ist aber unbedingt erforderlich, dass die Druckluftleitung und alle Verbindungselemente und Bestandteile dem aufgebauten Druck standhalten. Die Vorteile des Mediums Druckluft können nur dann völlig ausgeschöpft werden, wenn auch die Bauteile des pneumatischen Kreislaufes optimal auf die Umgebungsbedingungen und den wirkenden Druck von 5 bis 6 bar ausgelegt sind. Je höher der Druck ist, umso größer ist die Leistung.
Das Leitungssystem
Die Druckluft muss durch die Leitungen bis zum leistungsübertragenden Bestandteil, dem Druckluftzylinder, übertragen werden. Hierbei sollten Sie beachten, dass die Leitungen und alle anderen Komponenten ebenfalls unter Druck stehen. Damit eine optimale Verlegung und Positionierung möglich werden, kommen verschiedene Befestigungselemente zum Einsatz. Durch eine ausreichende Befestigung und das Anbringen von Ausgleichsgelenken wird versehentlichen Beschädigungen der Anlage vorgebeugt.
Pneumatik - Wartung und Pflege
Damit die Pneumatik dauerhaft gut funktionieren kann, ist es wichtig, die einzelnen Komponenten zu überwachen und in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
Absperrventile ermöglichen den Zugriff auf einzelne Bereiche der Anlage und lassen zudem nicht genutzte Bereiche außen vor, um den Druckluftverlust zu minimieren. Mit
Manometern und eingebauten
Druckminderer können Sie stets die Druckverhältnisse innerhalb der Leitungen überwachen und frühzeitig gegensteuern. Druckluftfilter und Wasserabscheider sorgen für eine optimale Beschaffenheit der Luft. Die Bauform und Größe bestimmt das jeweilige System. Nur mit solchen Filtern ist garantiert, dass die Luftqualität für jede anfallende Aufgabe ausreichend gut ist.
Was die Pneumatik von der Hydraulik unterscheidet und welche Vorteile diese beiden Verfahren haben, erfahren Sie unter dem Stichwort
Pneumatik, Hydraulik.