Die gefräste Feile als Alternative zur Raspel
Die gefräste Feile besitzt im Gegensatz zu anderen
Feilen meist einen bogenförmig oder schräg verlaufenden Einhieb, bei dem zusätzlich noch Spanbrechnuten eingearbeitet sind, damit bei der Holzbearbeitung keine Späne ausreißen. Bei der
Raspel hingegen werden in der Holzbearbeitung aufgrund der aus dem Raspelblatt herausragenden Schneiden (Hiebe) Holzspäne aus dem Material gerissen, was zu tiefen Spuren in dem Werkstück führt. Mit der gefrästen Feile wird genauso gearbeitet, nur mit dem Unterschied, dass man aufgrund der Spanbrechnuten und kleineren Zähne eine glatte Oberfläche erhält. Die gefräste Feile dient damit als
spanendes Werkzeug der Nachbearbeitung eines geraspelten Holzstückes.
Die weiteren Einsatzgebiete
Neben Holz kann man mit gefrästen Feilen auch weiche Metalle sowie ungehärteten Stahl, Grauguss, Kupfer und Messing grob abspanen. Eine aggressive, gefräste Zahnform sorgt nicht nur für einen guten Abhub, sondern vermeidet meist auch ein Zusetzen der Spankammern mit Holz- oder Metallresten.
Das Feilenblatt, die Angel und das Heft
Die gefräste Feile besitzt ein Feilenblatt in rechteckigem Querschnitt und dann dreiseitig verzahnt oder mit halbrundem Querschnitt als Arbeitsfläche des Werkzeugs. Auf einer Seite läuft das Blatt in einer Spitze, der Angel oder dem Erl aus, über den ein
Feilenheft oder ein Griff aus Holz oder Kunststoff gestülpt wird.
Bearbeitungsarten
Mit diesen gefrästen Feilen kann man nicht nur Flächen bearbeiten bzw. glätten und Kanten entgraten, sondern auch rechtwinklige Geometrien (Nute, Falze) erzeugen.
Die Zahnung
Zähne an einer Feile dienen der spanabhebenden Bearbeitung von weichen oder harten Werkstoffen. Man spricht von einem mechanischen Bearbeitungsverfahren, mit dem das Material in die gewünschte Form gebracht wird. Das Spanen selbst ist als Verfahren sogar in DIN 8589 geregelt. Im Gegensatz zu Raspeln oder anderen Feilen, gibt es die gefrästen Feilen nur mit den Zahnungen 1, 2 und 3, was für grob, mittel und fein steht. Die Nummern werden nach Anzahl der Zähne je Zentimeter in der Längsrichtung der Feile vergeben.
Die Unterschiede zur gehauenen Feile
Der Unterschied zwischen der gefrästen Feile (für Kunststoffe oder Holz) und der gehauenen Feile liegt im Spanwinkel. Gefräste Feilen besitzen einen positiven Spanwinkel mit meist großer Zahnteilung und wirken dadurch schneidend. Die gehauenen Feilen haben umgekehrt einen negativen Spanwinkel und führen zum Schaben eines Werkstücks.
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