Rückschlagventile - Wegweiser in der Fließtechnik
Rückschlagventile sind
Wegeventile. Sie geben vor, in welche Richtung sich ein Medium, sei es ein Gas oder ein Fluid, in einem Rohrleitungssystem bewegen kann. Rückschlagventile bestimmen die Strömungsrichtung und sperren selbstständig bei einem bestimmten Druck ab, um das Medium nicht fließen zu lassen. Diese Art von
Ventilen wird in sehr vielen Bereichen eingesetzt. Sei es in der Heizungstechnik oder in der
Pneumatik, am Hauswasseranschluss oder in Industrieanlagen - das Spektrum ist sehr vielseitig. Spezielle Rückschlagventile werden auch als Sicherheitsventile eingesetzt.
Federnd oder federlos
Für das passende Rückschlagventil berücksichtigen Sie, dass es zwei Arten gibt. Federbelastete Ventile werden über eine integrierte Feder gesteuert. Der Öffnungsdruck wird über die Federstärke und den Federquerschnitt festgelegt. Der wirkende Druck muss zuerst die schließende Kraft der Feder überwinden. Federbelastete Rückschlagventile werden vielseitig eingesetzt.
In Bereichen mit sehr hohen Temperaturen greift man häufig auf direkte Rückschlagventile zurück. Sie werden direkt durch das Auftreten des Mediums mit einem bestimmten Druck oder der Schwerkraft verschlossen und sind sonst offen. Es handelt sich um direkt schließende Ventile. Kleine Durchflussmengen oder zähflüssige Medien werden oftmals mit direkt schließenden Ventilen in die richtige Richtung geleitet.
Betriebsdruck
Der vorherrschende Betriebsdruck ist ein wichtiger Indikator für das richtige Ventil. Der Öffnungsdruck spielt eine übergeordnete Rolle. Gerade, wenn es sich um ein
Sicherheitsventil handelt, welches dafür sorgen soll, dass es bei einem erreichten Druck geöffnet wird, um ein Bersten oder Beschädigen von Maschinenteilen oder Rohrleitungen zu vermieden, wird die Einhaltung des Öffnungsdrucks wichtig. Dieser Druck ist auch dafür verantwortlich, dass das Rückschlagventil seiner zweiten Funktion nachgehen kann, nämlich in Gegenstromrichtung zu sperren. Dies ist beispielsweise bei Regenfällen wichtig, damit das Abwasser nicht zurück fließt, sondern seine Fließrichtung beibehält.
Differenzdruck
Zwischen dem Öffnen und vollständigen Schließen des Rückschlagventils herrscht ein Differenzdruck. Dieser wird auch als Hysterese bezeichnet. Beachten Sie bei der Auswahl des Ventils, bei welchem Druck es offen und wann es wieder vollständig geschlossen sein soll. Vor allem, wenn das Ventil als Sicherheitsventil eingesetzt wird, ist der Differenzdruck ein überaus wichtiges, nicht zu vernachlässigendes Merkmal.
Temperaturen
Damit Ihr Rückschlagventil auch voll einsetzbar ist, berücksichtigen Sie, welche Umgebungstemperaturen vorherrschen und vor allem welche Temperaturen das durchfließende Medium besitzt. Gerade beim Einsatz von federbelasteten Rückschlagventilen ist die Temperatureignung wichtig, da sich die Federkraft bei veränderten Temperaturen des Mediums verändern und somit der Öffnungszeitpunkt verschoben werden kann. Bei besonders hohen Temperaturschwankungen, sehr hohen und niedrigen Temperaturen des Mediums, werden daher oft direkt schließende Ventile eingesetzt.
Material
Die Temperatur ist in puncto Materialwahl wichtig. Neben Kunststoffen, Messing, Aluminium und Stahl kommt es auch auf die Art der verarbeiteten Dichtungen an.
O-Ringe werden sehr oft verwendet. Bei Edelstahlventilen wird häufig auf PTFE zurückgegriffen. Achten Sie also auf die Eigenschaften des Mediums ebenso wie auf chemische Eigenschaften, die unter Umständen die Eignung einschränken können.
Flexibilität
In vielen Bereichen kommt es heute nicht mehr nur auf einfache Ventile mit festem Öffnungs- und Schließrhythmus. Flexibilität ist gefragt. Durch einen individuell einstellbaren Öffnungsdruck wird das Rückschlagventil auch in seiner Anwendung flexibel. Je nach Anforderung kann der Öffnungs- und Schließpunkt innerhalb einer definierten Bandbreite verstellt werden. Dies kann von Interesse sein, wenn Sie verschiedene Leitungssysteme in Ihrem Unternehmen haben und nicht ständig darauf angewiesen sein wollen, genau dieses spezielle Rückschlagventil vorrätig zu haben, oder aber bei der Veränderung der Anforderungen innerhalb der Produktion. So kann eine Änderung des Durchflusses bei unterschiedlichem Druck auch in Herstellungsverfahren notwendig werden oder die Anforderungen in Bereichen der Haustechnik ändern sich und Sie können durch Umbauten stärkere Entlastungen von Kanälen oder Rohren ermöglichen, was ein zeitigeres Öffnen der Ventile erlaubt.
Entleerung leicht gemacht
Ein Rückschlagventil, das den Weg in eine Richtung im
Rohrleitungssystem absperrt, kann mit Hilfe einer Entleerungsöffnung auch dafür genutzt werden, das Medium abzulassen, um die Anlage von Resten zu befreien oder einfach um Wartungen und Reparaturen eines bestimmten Leitungsabschnittes vorzunehmen. Der Entleerungsstopfen der
Armatur wird einfach entfernt und das Medium kann gezielt abgelassen werden.
Anschlüsse
Achten Sie bei Ihrer Auswahl auf die passenden Anschlüsse. Die Rohrleitungen besitzen genormte Größen und das verwendete Ventil muss exakt zur Rohrleitung passen, um eine dichte Verbindung herzustellen. Berücksichtigen Sie also die Zuleitungsgröße, aber auch die Auslassgröße beim Kauf. Doch nicht nur die Größe ist entscheidend, auch die Art der Verbindung, also ob Innen- oder Außengewinde, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.