Hohlbeitel für professionelle Nuten und Kerben
Der Hohlbeitel ist ein klassisches Werkzeug in Tischlereien und im Bildhauergewerk. Mit ihm werden halbrunde längliche Vertiefungen nachgearbeitet. Mit den unterschiedlichen Klingenformen ermöglicht der Hohlbeitel eine individuelle Formgebung. Je nach Größe wird der spanende Abtrag vom Holzkörper bestimmt. Kerben und Nuten lassen sich so gezielt einarbeiten.
Die Formgebung
Verschiedene Klingenformen stehen beim Hohlbeitel zur Auswahl und sind je nach Verwendung zu wählen.
- Im Regelfall und am meisten verbreitet ist die gerade Form. Diese Beitel sind für Ausschnitzungen in gleichmäßiger Tiefe über den gesamten Arbeitsbereich bestens geeignet.
- Die gebogene Form, mit einer gleichmäßigen Biegung über das gesamte Werkzeug, sorgt für einen leicht gebogene Form der Einkerbung und weichen Ausflüssen im Kerbenverlauf.
- Gekröpfte Hohlbeitel sind nur im vorderen Drittel gebogen und werden immer dann eingesetzt, wenn es darum geht, gezielte kurze Vertiefungen und Aushöhlungen herzustellen.
- Der nach außen gekröpfte Hohlbeitel ermöglicht es, Außenwölbungen auszuarbeiten.
Die Stichnummer
Die Stichnummer gibt Auskunft darüber, welche Form die Schneide des Hohlbeitels aufweist. Hier geht es um die Intensität in der Wölbung der Schneide. Stich 3 beziffert eine gerade Schneide, während mit zunehmender Nummer die Höhlung und Wölbung des Hohlbeitels ansteigt. Da der Hohlbeitel immer eine gewisse Wölbung aufweist, beginnt die Nummerierung der Stichformen hier mit 3 und stellt die flachste Variante dar.
Kerbenbreite und -tiefe
Um die Einkerbung im Holz in der gewünschten Breite auszusparen, muss die passende Hohlbeitelbreite ausgewählt werden. Die Breite bezieht sich immer auf den komplett entstehenden Einschnitt und beziffert die Abmessungen von Schnittkante zu Schnittkante. Bei der Tiefe kommt es auf die Stichnummer an. Mit zusätzlichen
Schnitzwerkzeugen und feineren Beiteln wie dem
Ziereisen können zusätzliche, gezielt gesetzte Vertiefungen, in die entstehende Kerbe eingebracht werden.
Das Heft
Besonders wichtig ist ein stabiles Heft. Gerade bei harten Materialien und bei der Herstellung großer Aussparungen wird ein
Klüpfel zur Kraftübertragung genutzt. Besonders stabil sind Beitelhefte aus Kunststoff. Ein am oberen Ende angebrachter Metallring verhindert beim Arbeiten mit dem Klüpfel entstehende Beschädigungen des Heftes und stabilisiert dieses zusätzlich. Damit der Hohlbeitel bei der Arbeit gut in der Hand liegt und ein Abrollen von Auflageflächen wie der Hobelbank vermieden wird, sind ovale Formen sinnvoll. Ein Verdrehen des Beitels während des Schlages wird so vermieden.
Schärfen
Damit das Werkzeug seine ganze Schneidkraft behält, ist es erforderlich, einen regelmäßigen Schliff der Werkzeugklinge vorzunehmen. Hierbei ist zu beachten, dass Hohlbeitel immer von innen nach außen geschärft werden.