Netzfilter 1-Phasig  (784 Angebote unter 27.761.782 Artikeln)Zum Expertenwissen

Netzfilter für 1-phasige Wechselstromgeräte

Netzfilter dienen dazu, elektrische Störungen in die Stromversorgungsnetze zu begrenzen, die von elektronischen Geräten ausgehen können. Genauso werden elektronische Geräte gegen Störungen aus dem Stromnetz geschützt. Netzfilter bestehen aus mehreren Komponenten. Sie enthalten entstörende Bauteile wie Kondensatoren, Drosseln und gegebenenfalls Widerstände. Letztere dienen hauptsächlich dazu, die im Netzfilter enthaltenen Kondensatoren nach dem Trennen des Gerätes von der Netzspannung innerhalb kürzester Zeit zu entladen, um gefährliche Restspannungen am Stromanschluss zu unterbinden. Netzfilter sind Tiefpassfilter, die hochfrequente Störungen unterdrücken, während die Wechselspannung mit ihrer niedrigen Frequenz nicht beeinflusst wird. Die Netzfilter in gekapselter Ausführung lassen sich in unterschiedliche elektronische Geräte einsetzen. Oft erfolgt deren Einsatz in Geräten der Telekommunikation oder der Computertechnik sowie in Schaltnetzteilen. Der Anschluss an das Netzkabel sowie an den Verbraucher erfolgt meistens über Anschlüsse mit Flachsteckern.

Funktion und Aufbau des Netzfilters

1-phasige Netzfilter enthalten in der Regel eine oder mehrere stromkompensierte Drosseln. Auf einem gemeinsamen Ferritkern wurden zwei Wicklungen mit gleicher Windungszahl aufgebracht, welche vom Arbeitsstrom oder auch Nutzstrom durchflossen werden. Asymmetrische Störströme werden durch diese Drossel wirksam unterdrückt. Der eigentliche Nutzstrom hingegen bleibt weitgehend unbeeinflusst. Zur Unterdrückung hochfrequenter Oberwellen, die beispielsweise in Schaltnetzteilen entstehen können, enthalten diese Netzfilter weitere Entstörelemente wie beispielsweise weitere Drosseln. Störspannungen, die zwischen den Zuleitungen entstehen können, werden von zusätzlich eingebauten Kondensatoren gedämpft. Störspannungen zwischen Außenleiter bzw. Neutralleiter gegen den Schutzleiter werden von weiteren Kondensatoren, den sogenannten Y-Kondensatoren, unterdrückt. Diese besitzen übrigens wesentlich geringere Kapazitäten als die zuvor erwähnten Kondensatoren. Darüber hinaus müssen sie aus besonders spannungsfesten Bauteilen bestehen, damit bei starken Störungen kein Kurzschluss zum Gerätegehäuse auftreten kann.

Entladewiderstände in Netzfiltern

Manche Netzfilter enthalten zusätzlich sogenannte Entladewiderstände. Diese dienen dazu, die Kondensatoren im Netzfilter nach dem Trennen der Stromversorgung innerhalb einer Sekunde auf eine ungefährliche Spannung zu entladen.

Der mechanische Aufbau der Netzfilter

In der Regel werden Netzfilter in abgeschirmten Gehäusen eingebaut. Der Anschluss erfolgt über Flachsteckverbindungen zum Stromanschluss und zum Verbraucher. Die Netzfilter können zum Beispiel an einer Gehäusewand montiert werden. Die Auswahl des richtigen Netzfilters kann neben seinen elektrischen Eigenschaften auch nach der Gehäuseform sowie der Befestigung erfolgen. Hier spielen unter anderem auch die Platzverhältnisse im entsprechenden Gerät eine Rolle.

Der Nennstrom und die Induktivitäten

Der Nennstrom und die Induktivität spielen natürlich eine wichtige Rolle bei der Auswahl des richtigen Netzfilters. Besonders Letztere muss so ausgelegt sein, dass auch beim Erreichen des Nennstromes keine Sättigung der enthaltenen Eisen- oder Ferritkerne eintritt.

Der Spannungsteiler im Netzfilter

Netzfilter beinhalten durch die sogenannten Y-Kondensatoren auch einen kapazitiven Spannungsteiler. Bedingt durch diesen führt eine Unterbrechung des Schutzleiters zu einer Spannung am Gehäuse des entsprechenden Gerätes. Diese Kondensatoren haben geringere Kapazitäten als die enthaltenen X-Kondensatoren. Darüber hinaus müssen die Y-Kondensatoren besonders spannungsfest sein. Die für die Personensicherheit geltenden zulässigen maximalen Ableitströme dürfen die Grenzwerte für Fehlerströme nicht überschreiten. Selbstverständlich sind die erhältlichen Netzfilter so ausgelegt, dass diese Bedingungen erfüllt werden.