Mit dem Drechseleisen Holz in Form bringen
Drechseln ist Formgebung in Perfektion. Neben der dazugehörigen
Drechselbank, sind Drechseleisen wichtige Werkzeuge für Tischler und Schreinereibetriebe. An Drechselwerkzeuge, die zur
Holzbearbeitung dienen, werden daher besonders hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen nicht nur gut in der Hand des Schreiners liegen, sondern auch temperaturfest sein, um ein Ausglühen der Schneide bei der Bearbeitung von harten Hölzern zu vermeiden. Hochwertige Drechseleisen sind zudem sehr zäh und weisen eine hohe Streckgrenze auf, was das Risiko eines Blattbruchs vermindert.
Das Material
Drechseleisen werden je nach Hersteller in den unterschiedlichsten Stählen angeboten. Die Qualität reicht hierbei vom normalem Stahl über Werkzeugstahl und HSS-Stahl, wobei letzterer in Punkto Langlebigkeit zu den besten Stählen für Werkzeuge zählt. Da Drechseleisen häufig nachgeschliffen werden müssen, sollte in jedem Fall zu einem der härteren Stahlsorten gegriffen werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Schwingungsverhalten der Eisen. Robuste und stark dimensionierte Klingen und lange Griffe aus Hartholz minimieren Vibrationen und sorgen für ein besseres Arbeitsergebnis.
Ausführungen und Anwendungsbereiche
Abstechstahl
Er wird vorwiegend zum Abstechen für Langholzarbeiten genutzt und besitzt einen konischen Querschnitt. Dieser Querschnitt sorgt durch die kleinere Fläche, die mit dem Holz in Verbindung kommt, für deutlich weniger Reibungswärme.
Flachmeißel
Der Flachmeißel ist ein Universalwerkzeug. Mit ihm können gerade, gewölbte und kugelförmige Oberflächen geschlichtet werden. Grundlegend ist das sogenannte Schlichten mit dem Meißel, dem Schlichten mit der Röhre vorzuziehen, da die Oberfläche deutlich glatter ausgeformt werden kann.
Ringeisen
Das Ringeisen erzielt auf dem bearbeiteten Holz eine sehr saubere und glatte Oberfläche. Um dies zu ermöglichen, hat dieses
Drehwerkzeug zwei Schneiden - eine Außen- und eine Innenfase. Die Außenfase dient zum Aushöhlen von Werkstücken. Die Innenfase kommt zum Einsatz, um vorhandene gerade Schnitte zu schlichten.
Röhren und ihre Unterschiede
Die Röhre ist das beliebteste Werkzeug zum Langholzdrehen. Idealerweise sollte man hierbei auf drei unterschiedliche Breiten zurückgreifen, da jede Breite dieser
Schnitzwerkzeuge sein spezifisches Anwendungsgebiet besitzt.
- Die breiteste Röhre ist die Schrubröhre. Sie wird für den ersten Arbeitsschritt verwendet. Durch ihren recht geraden Schliff bietet sie eine große Angriffsfläche für die Holzabspanung.
- Die Formröhre kommt zum Einsatz, wenn nach innen gewölbte, konkave Formen herausgearbeitet werden sollen. Der Unterschied zur Schrubröhre wird deutlich, wenn man sich den Schliff genauer betrachtet. Er ist deutlich spitzer gearbeitet als der der Schrubröhre.
- Die kleine Röhre besitzt ebenso wie die Formröhre einen spitz gearbeiteten Schliff. Dieser eignet sich besonders für enge Kehlen und ist bestens zum Querholzdrehen an kritischen Stellen geeignet. Zurück bleibt nach dem Einsatz der kleinen Röhre eine fast glänzende Oberfläche, die kaum noch nachbehandelt werden muss.
Röhren in deutscher Form und englischer Form
Der wesentlichste Unterschied ist die Form der Klinge. Die deutsche Form der Röhre besitzt im Gegensatz zur englischen Form einen flach gewölbten Querschnitt und wird durch einen gekrümmten Schliff der Schneide geprägt. Bei der englischen Form der Röhre ist die Wölbung der Klinge deutlich stärker ausgeprägt.
Scharfe Werkzeuge für saubere Spanung
Damit Sie mit dem Drechseleisen langfristig gute Drechselergebnisse erzielen, ist ein regelmäßiger Schliff der Klinge erforderlich. Mit einem Schärfset sind Sie gut ausgestattet, wenn es um einen neuen Schliff mit anschließender Entgratung der Drehwerkzeuge geht.