Pressluftatmer: Sicher arbeiten bei Rauch, Gas und Sauerstoffmangel
Pressluftatmer sind von der Umgebungsluft unabhängige
Atemschutzgeräte (Isoliergeräte). Ihre Funktion und ihr Aufbau sind in dem europäischen Standard EN 137 geregelt. Sie ermöglichen es, überall dort sicher zu arbeiten, wo Sauerstoffmangel oder eine hohe Schadstoffkonzentration herrscht. Abhängig vom Alter und der Verfassung des Trägers sowie von der Belastung im Einsatz und der Größe des Geräts sind Arbeitszeiten von 15 bis 45 Minuten möglich. Verwendet werden sie üblicherweise als Standardausrüstung von Feuerwehren und THW.
Pressluftatmer: Funktion und Aufbau
Je nach Modell verfügen Pressluftatmer über eine oder zwei Gasflaschen, in denen Pressluft bei 200 oder 300 bar gespeichert ist. Abhängig von der Dimensionierung der Flaschen und dem Druck sind so Luftmengen von 1.600 bis 3.700 Litern möglich. Ein Druckminderer reduziert den hohen Flaschendruck auf einen Arbeitsdruck für den
Lungenautomaten, welcher seinerseits den für den Träger richtigen Atemdruck bereitstellt. Eine Atemschutzmaske isoliert den Pressluftatmer von der Umgebungsluft. Oftmals lassen sich Pressluftatmer von den Flaschen abkoppeln und mit einem Luftnetz verbinden. In diesem Fall spricht man von
Druckluftschlauchgeräten.
Sicherheit bei Pressluftatmern
Der beim Einsatz verbleibende Flaschendruck kann auf einem Manometer abgelesen werden. Wird ein bestimmter Schwellenwert unterschritten, löst das im Pressluftatmer integrierte Warnsystem einen Alarm aus, welches den Träger darüber informiert, dass die Atemluft fast aufgebraucht ist. Bei älteren Modellen wird dabei mit einem Teil der verbleibenden Atemluft eine Warnpfeife ausgelöst. Moderne Pressluftatmer haben diese Alarmgeber direkt in den Lungenautomaten integriert und verbrauchen daher keine weitere Atemluft.
Weiterhin verfügen einige Pressluftatmer über Totmannmelder bzw. Bewegungsmelder, die Alarm geben, wenn sich der Träger eine bestimmte Zeit lang nicht bewegt. Treten Probleme auf, gibt es häufig auch eine Notruftaste, mit der die anderen Mitglieder des Trupps über eine Fehlfunktion informiert werden können.
Um die Sicherheit des Geräts stets zu gewährleisten, müssen Pressluftatmer regelmäßig gewartet werden. Üblicherweise sind aus diesem Grund ausführliche Gebrauchs- und Wartungsanleitungen aus im Lieferumfang enthalten.
Auswahl eines Pressluftatmers
Um sich die Kaufentscheidung für einen Pressluftatmer zu erleichtern, sollten verschiedene Faktoren Beachtung finden. Versuchen Sie die folgenden Fragen für sich zu beantworten: Welche Arbeitsdauer ist angestrebt? Ist Tragekomfort für Sie besonders wichtig? Welches Gewicht sollte der Pressluftatmer maximal haben. Lässt sich das Gerät im Bedarfsfall mit einem Luftnetz verbinden? Welches Zubehör ist zu welchen Konditionen für den Pressluftatmer erhältlich? Sind die Alarm- und Sicherungssysteme ausreichend?
In den meisten Fällen bieten die Hersteller Schulungen und Seminar zum korrekten Gebrauch sowie zur Wartung und Pflege an. Sollten Sie eine solche Schulung benötigen, informieren Sie sich im Vorfeld über das aktuelle Angebot. Oft spielt natürlich auch der Preis eine wichtige Rolle, bedenken Sie aber das Folgendes: Wenn Sie einen Pressluftatmer verwenden, geht es immer um Ihre Sicherheit.
Zubehör für Pressluftatmer
Für Pressluftatmer existiert eine Vielzahl an Zubehör, die sich je nach verwendetem System unterscheidet. Achten Sie daher stets darauf, dass das Produkt, das Sie erwerben möchten, zu einem vorhandenen Pressluftatmer kompatibel ist.
Druckluftflaschen können aus Stahl, Kohlefaser oder einem Verbundmaterial bestehen. Trageplatten für die Flaschen sorgen für Komfort. Druckminderer, Manometer, Lungenautomat und Schläuche sind Ersatzteile, die Sie im Bedarfsfall auch einzeln beziehen können. Sehr sinnvoll sind Transport- bzw. Bereitschaftskoffer, in denen Sie das Gerät stets bereithalten können. Da Pressluftatmer regelmäßig intensiver Wartung bedürfen, sollten Sie darauf achten, dass entsprechende
Prüfgeräte und die zur Wartung notwendigen Werkzeuge als Zubehör erhältlich sind.