Chipkühler - Sorgen für angenehme Temperaturen im PC
Moderne PCs bieten nicht nur viel Leistung, sondern erzeugen leider in der Regel auch viel
Abwärme. Neben dem eigentlichen
Zentralprozessor sind als Hauptverursacher hoher Temperaturen
der Grafikprozessor (GPU), der Chipsatz, und die Speicherbausteine zu nennen. Im Dauerbetrieb
sind daher effektive Kühlmaßnahmen erforderlich, um hitzebedingten Ausfällen des Gesamtsystems
vorzubeugen. Hierfür eignen sich ideal Chipkühler. Sie liegen in der Regel in drei verschiedenen
Ausführungen vor.
Passive Chipkühler
Diese Kühlkörper bestehen meist aus einer ebenen Metallplatte, die mit ihrer Unterseite auf
dem Chip befestigt wird und an der Oberseite zur Vergrößerung der Oberfläche senkrecht oder radial
angeordnete Lamellen aufweist. Zwischen dem Chip und dem Chipkühler wird eine Wärmeleitpaste
aufgetragen, die mikroskopisch kleine Lufteinschlüsse eliminiert und somit die Wärmeabfuhr
erhöht. Der Chipkühler ist zur besseren Absorption von Wärme schwarz lackiert und besteht
aus Aluminium.
Passive Chipkühler mit Heatpipe
Hierbei handelt es sich um herkömmliche passive Kühler, in die jedoch ein kleines
Rohrleitungssystem eingelassen ist. In dieser so genannten Heatpipe zirkuliert eine
Flüssigkeit, die anfallende Wärme zusätzlich zu den Lamellen von dem zu kühlenden Chip abführt.
Die Heatpipe benötigt keine zusätzliche Energie zum Betrieb, vergrößert jedoch das Gesamtvolumen
des Chipkühlers beträchtlich. Zudem sind Chipkühler mit Heatpipes oft aus Kupfer gefertigt,
so dass sie auch schwerer ausfallen als jene aus Aluminium.
Aktive Chipkühler
Diese Chipkühler besitzen auf dem eigentlichen Kühlkörper noch einen kleinen Lüfter zur
Wärmeableitung. Der Lüfter ist in der Regel an den Lamellen des Chipkühlers festgeschraubt
oder festgeklemmt. Aktive Kühler besitzen den Nachteil des Energiebedarfs und sind daher
nicht überall einsetzbar. Zudem wird der Ventilator oft von einer entsprechenden
Sensoren-Elektronik auf der Hauptplatine temperatursensitiv gesteuert, so dass insbesondere
bei mehreren im System verbauten Lüftern ein
deutlich hörbarer Lärmpegel entstehen kann. Aktive Chipkühler sind gelegentlich mit farbigen
Leuchtdioden versehen und eignen sich damit besonders für den Einbau in Computersysteme,
die über ein gläsernes Gehäuse verfügen und mit leuchtenden oder blinkenden farbigen
Kühlern zum Blickfang avancieren können.
Tipps zum Kauf und Einsatz von Chipkühlern
- Achten Sie beim Kauf Ihrer Chipkühler auf die Größe: Der beste Kühleffekt wird erzielt,
wenn Chipkühler und zu kühlender Chip nahezu die gleiche Fläche aufweisen. Viele Chipkühler
sind in Normgrößen von Chipsätzen gefertigt.
- Wärmeleitpaste zur schnelleren und effizienteren Ableitung
der Chipwärme sollte regelmäßig kontrolliert werden: Bei dauerhafter zu großer Erhitzung
trocknet die Paste aus und wird brüchig und porös. Damit wandelt sich ihre Wirkung ins
Gegenteil: Anstatt den Kühleffekt zu erhöhen, wirkt die brüchige Wärmeleitpaste wie eine
Isolationsschicht zwischen Chip und Kühler. Somit empfiehlt es sich, vor allem bei sich
stark erhitzenden Chips die Paste ab und an zu erneuern.
- Sofern Sie aktive Chipkühler in Ihrem System nutzen, sollten Sie die Lüfterblätter und
die Kühllamellen regelmäßig überprüfen: Staub bildet gern isolierende Schichten an den Lamellen
und eine Staubschicht am Lüfter selbst kann dazu führen, dass dieser schwergängig wird
und im Extremfall gar nicht mehr startet. Dies kann zu einer Überhitzung und Beschädigung des
Chips führen.
- Sobald Sie lauter werdende Geräusche aus Ihrem PC vernehmen, die
vom Lüfter stammen, sollte dieser gereinigt werden. Lärmentwicklung des Ventilators deutet in
aller Regel auf Verschmutzungen und dadurch unrund laufende Lüfter hin.
- Für jene Chips, die sich nur wenig erhitzen, reicht in der Regel ein passiver Kühler aus.
Für jene Chips, die im Betrieb einen langsamen kontinuierlichen Temperaturanstieg aufweisen,
sind Chipkühler mit Heatpipe oder passive Kühler erste Wahl. Für Leistungsbausteine jedoch,
die innerhalb kurzer Zeit unter Last viel Abwärme produzieren, sollten aktive Chipkühler
verwendet werden, um schnell entstehende Hitze in ausreichendem Maße abführen zu können.