Feilen – klassisches Handwerkzeug
Die Feile ist ein klassisches
Handwerkzeug, das aus gehärtetem Stahl besteht und verwendet wird, um feine Späne bei Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff abzuheben. Beim Vorgang
Feilen spricht man von einem spanabhebendem Verfahren, das zum Schärfen und Entgraten dient. Eine Feile, zu der auch die
Raspel gehört, besteht meist aus einem Feilenblatt, -angel und -heft. Allerdings werden auch Feilen ohne Feilenheft angeboten, es muss zusätzlich bestellt werden.
Unterschiedliche Formen
Nach ihrer Form unterscheidet man z. B. zwischen Rund-, Halbrund-, Flachstumpf-, Vierkant-, Dreikant-, Messer- oder Barettfeilen. Weiterhin werden Feilen nach dem Einsatzgebiet, Zahnform (gehauen oder gefräst), Hiebart (Ein-, Doppel-, Kreuz- oder Raspelhieb), Größe sowie Hiebzahl unterschieden.
Gefräste und gehauene Feilen
Es gibt gefräste und gehauene Feilen. Der Unterschied besteht dabei im Spanwinkel. Bei gehauenen Feilen ist dieser negativ, wodurch die Spanabhnahme durch eine Schabwirkung entsteht, was man sich vor allem bei harten Werkstoffen wie Stahl zunutze macht. Gefräste Feilen besitzen einen positiven Spanwinkel, wodurch man eine schneidende Wirkung erzielt.
Feilenarten nach dem Hieb
Mit dem Hieb bezeichnet man die Einkerbungen in der Oberfläche des Feilenblatts. Die Hiebnummer gibt die Feinheit einer Feile an (siehe Tabelle). Das bedeutet, je größer die Hiebnummer, umso feiner ist die Feile. Eine Einteilung der Hiebnummern von 0 bis 10 ist möglich, am gebräuchlichsten sind jedoch die Hiebnummern 1 bis 4.
Feilen, die eine kleine Nummer haben, bezeichnet man als Schruppfeilen. Durch den Kreuzhieb können größere Mengen an Material abgehoben werden, wobei starke Riefen entstehen. Als Schlichtfeilen dagegen bezeichnet man solche mit großen Hiebnummern. Sie sind für Feinarbeiten geeignet, da sie eine wesentlich feinere Verzahnung aufweisen. Um feine Rillen auf der Oberfläche (Riefenbildung) zu vermeiden, werden die Zwischenräume der Zähnreihen oft mit Kreide gefüllt und dann gefeilt. Übrigens sollte das Feilenblatt regelmäßig von Spänen befreit werden beispielsweise mit einer
Feilen- bzw.
Drahtbürste.