Netzwerkdrucker: Ein Gerät für alle Druckaufträge im Intranet
Netzwerkdrucker ersetzen in einem Intranet oft eine stattliche Anzahl an einzelnen Arbeitsplatzdruckern und sorgen damit nicht nur für mehr Effizienz, sondern bieten auch ein erhebliches Einsparpotential. Die Geräte sind für verschiedenste Kapazitäten und Druckvolumen erhältlich und arbeiten nach unterschiedlichen Druckprinzipien, die teils erheblich voneinander abweichende laufende Kosten verursachen können.
Technische Grundlagen
Grundsätzlich sind Netzwerkdrucker aufgrund der erhöhten Anforderungen mit einem solideren Druckwerk ausgestattet als Consumer- oder Einzelplatzgeräte. Sie weisen massive Schubladen zur Papierbefüllung auf und sind in aller Regel durch unterschiedliche, optional erhältliche Schubladen auch im Papiervorrat erweiterbar. Großdrucker weisen zudem gelegentlich zusätzlich anbaubare Sorter mit integrierten Heftern auf, so dass sie vollautomatisch auch Hefte und Broschüren in größeren Auflagen fertigstellen können, ohne dass diese umständlich manuell nachbearbeitet werden müssen.
Drucktechnologien
Festtintendrucker
In großen Abteilungen oder Filialen können Festtintendrucker als zentrale Drucksysteme eingesetzt werden. Diese relativ unbekannte Technologie arbeitet ähnlich wie herkömmliche Tintenstrahldrucker mit mehreren, nach Farben selektierten Kartuschen, die jedoch keine flüssige, sondern Festtinte enthalten. Festtintendrucker zeichnen sich dabei im Vergleich zu anderen Drucktechnologien durch eine erheblich verbesserte Umweltfreundlichkeit, eine erstklassige Druckqualität und niedrige laufende Kosten bei hohem Druckvolumen aus. Sie erreichen eine optisch gleichwertige Auflösung wie herkömmliche Tintenstrahldrucker, bieten farbechte und auch auf Dauer nicht verblassende Ausdrucke und werden mit Normalpapier betrieben. Außerdem sind ihre Ausdrucke dokumentenecht und können nicht manipuliert werden. Bei Festtintendruckern fallen zudem kaum Verbrauchsmaterialien an.
Tintenstrahldrucker
Herkömmliche
Tintenstrahldrucker sind im Netzwerk in aller Regel als sogenannte All-In-One-Systeme zu finden, die neben dem eigentlichen Drucker einen Scanner, einen Kopierer und gelegentlich auch noch ein Faxgerät in einem Gehäuse vereinen. Die Geräte sind auf hohe Druckgeschwindigkeiten von teils bis zu 30 Seiten/Minute bei Monochromdruck bei guter Qualität ausgelegt und können daher problemlos in kleineren Abteilungen oder Filialen eingesetzt werden. Bei den meisten Netzwerkdruckern auf Tintenstrahlbasis ist jedoch die Papierbevorratung auf eine oder maximal zwei Papierkassetten begrenzt, so dass sie für Netze mit sehr hohen Druckvolumen nicht geeignet sind.
Laserdrucker
Netzwerkdrucker, die mit der
Lasertechnologie arbeiten, sind je nach Modell vom kleinen Abteilungssystem bis hin zum Großdrucker für sehr hohe Volumen erhältlich. Sie zeichnen sich durch hohe, dokumentenechte Druckqualität bei optischen Auflösungen von üblicherweise bis zu 1200x1200 dpi, große Flexibilität durch verschiedene Papierkassetten mit unterschiedlichen Formaten und Papierdicken sowie schnelle Ausdrucke aus. Diese Netzwerkdrucker sind sowohl als Monochrom- wie auch als Farbmodelle erhältlich. Zusätzlich werden professionelle Geräte mit eingebautem Scanner und Kopierer sowie gelegentlich mit einem integrierten Faxmodem angeboten. Die Systeme enthalten inzwischen in vielen Fällen Duplexeinheiten, die einen beidseitigen Druck in einem Durchlauf ohne manuelles Wechseln des Papiers bieten. Bei Großdruckern ist zudem oft ein optional erhältlicher Sorter und Hefter anbaubar, so dass komplette Hefte oder mehrseitige Broschüren in bester Qualität vollautomatisch hergestellt werden können.
LED-Drucker
Die nur relativ selten anzutreffenden LED-Drucker arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie Laserdrucker, verwenden jedoch zur Belichtung eine LED-Zeile, so dass keine Umweltbelastung entsteht. LED-Netzwerkdrucker sind meistens in mittleren Größenordnungen zu finden oder als kleine Abteilungsdrucker, die unterschiedliche Papierformate bis hin zu DIN A3-Übergrößen sowie Folien verarbeiten können und für monatliche Druckaufkommen von bis zu etwa 30000 Seiten ausgelegt sind. Gängige LED-Netzwerkdrucker beherrschen wie alle anderen Geräte auch die üblichen Seitenbeschreibungssprachen PCL5e und PCL6 sowie PostScript Level 3 und gelegentlich noch die Nadeldruckeremulationen Epson FX-80, FX-850 oder auch IBM Proprinter XL. Damit eignen sich die Geräte zur problemlosen Nutzung mit bereits sehr betagter Software, die lediglich Nadeldrucker unterstützt. Druckqualität und Dokumentenechtheit entsprechen denen hochwertiger Laserdrucker.
Anschlüsse
Netzwerkdrucker werden in aller Regel über einen handelsüblichen RJ45-Anschluss in ein bestehendes Intranet eingebunden und bieten dazu 10/100- oder gar 10/100/1000-Ethernet-Schnittstellen. USB-Anschlüsse sind an vielen Geräten ebenfalls vorhanden, die einen zusätzlichen lokalen Anschluss an einen Personal Computer integrieren oder aber bei professionellen Netzwerkdruckern auch den Ausdruck vorhandener Dokumente von einem Flash-Speichermedium oder einer über USB angeschlossenen externen Festplatte. Für spezielle Softwareapplikationen sind bei manchen Netzwerkdruckern zusätzliche parallele (IEEE1284) oder auch noch serielle (RS232) Schnittstellen vorhanden. Diese lassen sich bei hochwertigen Geräten zudem oft über ein spezielles, optional erhältliches Interface nachrüsten. Großformatdrucker besitzen außerdem gelegentlich FireWire-Schnittstellen, um die hier anfallenden enormen Datenmengen zügig abarbeiten zu können.
Vereinzelt werden außerdem Netzwerkdrucker angeboten, die sich nahtlos in ein bestehendes drahtloses Netz nach IEEE 802.11b/g oder Draft-N Standard integrieren lassen. Diese Systeme werden wie große Netzwerkdrucker auch meist mit spezieller Verwaltungssoftware geliefert, die ein komfortables Management des Drucksystems im Netz über einen Webbrowser bietet. Selbstverständlich bieten die WLAN-fähigen Netzwerkdrucker alle heutzutage üblichen Sicherheitsstandards ohne Einschränkungen.
Sonderausstattungen
Nahezu alle Netzwerkdrucker der gehobenen Klassen können mit optional erhältlichem Zubehör bequem und einfach vom Endanwender aufgerüstet werden. Im einzelnen sind erhältlich:
- Papierkassetten: Sie werden meist unter dem Drucker fest montiert oder im Rahmen eines Unterschrankes geliefert. Die Zusatzkassetten bieten nicht nur Papiervorräte von bis zu mehreren tausend Blatt Standardpapier (80g/qm), sondern können meist zusätzlich mit unterschiedlichen Formaten befüllt werden, so dass ein Wechsel des Ausdruckformates kein umständliches manuelles Papierwechseln bedingt. Die Kassetten können zudem - sofern das Druckwerk dazu geeignet ist - mit schwereren Papieren oder gar leichten Pappen bestückt werden und erhöhen damit die Flexibilität des Drucksystems zusätzlich.
- Speicher: Durch eine Aufrüstung des im Drucker verbauten Speichers können die Druckgeschwindigkeit erhöht und der Puffer erweitert werden bei großen Druckvolumen. Damit werden auch sehr große Aufträge schneller abgearbeitet und der Drucker steht sofort für neue Druckaufträge zur Verfügung. Außerdem können durch eine Speichererweiterung sehr komplexe Dokumente mit großformatigen Fotos komplett im Speicher aufbereitet werden, was bei zu kleinen Druckerspeichern gelegentlich zu Problemen führen kann
- Festplatten: Große Netzwerkdrucker besitzen in aller Regel herkömmliche Festplattencontroller und können mit Standard-Festplatten unterschiedlicher Größe erweitert werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn häufig vorgefertigte Formulare oder Druckvorlagen verwendet werden. Diese können auf der Festplatte fest abgelegt werden und von dieser bei Bedarf ohne Belastung eines Personal Computers und des Netzes in gewünschter Stückzahl ausgegeben werden.
- Sorter: Einige Großdrucker bieten als optionales Zubehör Standsorter, die teilweise auch über integrierte Hefter verfügen. Sie werden meist wegen ihres Gewichtes auf Rollen geliefert und an dem Drucksystem mechanisch befestigt. Damit lassen sich mehrseitige Dokumente in gewünschter Stückzahl in einem einzigen Arbeitsgang vollautomatisch ausdrucken. Das manuelle Nachsortieren der einzelnen Blätter entfällt.
Spezielle Aufgaben
Für extrem großformatige Ausdrucke, für die sich die Papierverarbeitungsmöglichkeiten herkömmlicher Netzwerkdrucker nicht eignen, sind spezielle Großformatdrucker erhältlich, die ebenfalls problemlos in jedes Standard-Intranet integriert werden können. Diese Systeme arbeiten meist mit Endlospapier auf Tintenstrahlbasis und können damit beispielsweise in Architektur- oder Ingenieurbüros auch große Pläne ausdrucken. Neben den herkömmlichen Seitenbeschreibungssprachen beherrschen die Großformatdrucker meist zusätzlich eine HP GL/2-Emulation, so dass sie ohne weitere Anpassungen mit handelsüblichen CAD-Programmen betrieben werden können. Das Papier wird bei diesen Drucksystemen entweder ähnlich wie bei Nadeldruckern über einen Traktor zugeführt oder über eine Papierrolle.