Blechschneiden mit dem Nibbler leicht gemacht
Um Bleche leicht und vor allem unter Entstehung von wenig Abfall schneiden zu können, wird ein Nibbler eingesetzt. Sie sind auch unter dem Namen Knabber bekannt. Sie ersetzen in vielen Fällen die Blechschere, da Sie deutliche Vorteile besitzen. Unterschiedliche Blechstärken können mit einem Nibbler bearbeitet und in die gewünschte Form gebracht werden. Neben einfachen Blechen ist es mit einem Nibbler auch möglich,
Profile und Trapezbleche zuzuschneiden.
Nibbler vs. Blechschere
Blechscheren sind, wenn es um die Blechbearbeitung geht, weit verbreitet. Industrielle Großfertigungen verwenden in den meisten Fällen Stanzen, um eine große Mengen an Blech schnell und präzise zuschneiden zu können. Genau auf dieses Prinzip greift der Elektro-Knabber zurück, nur dass er wesentlich kleiner und dadurch bequem mit der Hand zu führen ist.
Mit diesem Gerät wird aus dem Blech ein Span heraus gestanzt und nicht wie bei einer
Schere über eine Schnittkante geschnitten. Dadurch entstehen deutlich hochwertigere Schnittkanten und der Abfall wird verringert, was der Wirtschaftlichkeit zugute kommt. Es ist an der Zeit, die
Blechschere durch einen Nibbler zu ersetzen oder zumindest zu ergänzen. Auch, um Formen aus dem Blech herauszuarbeiten, sind Nibbler die bessere Alternative. Durch das Arbeiten auf Basis einer Stanze sind Nibbler deutlich wendiger und flexibler, sie können in der Mitte des Bleches ihre Arbeit beginnen, eine Vorbohrung im Durchmesser der Matrize reicht als Ansatzpunkt vollkommen aus. Ein weiterer hervorzuhebender Vorteil des Nibblers: das Ausgangsmaterial wird in seiner Form erhalten und sich durch die Stanztechnik nicht verzieht.
Kleine, aber feine Unterschiede
Wie bei jedem
Werkzeug gibt es auch beim Kauf eines Nibblers wichtige Kriterien zu berücksichtigen. So erzielen Sie ein zufriedenstellendes Ergebnis – egal, ob im Karosserie-, im Dach- und Fassadenbau oder einfach in der Tischlerwerkstatt, in der Randbleche zur Verzierung gefertigt werden sollen.
Blech als Auswahlindikator
Damit Sie einen richtigen Nibbler erwerben, ist es in erster Linie wichtig zu definieren, welches Blech Sie verarbeiten. Danach richtet sich alles. Nur wenn der Nibbler auch an das von Ihnen verwendete
Halbzeug angepasst ist, können Sie optimal arbeiten.
Wellblech, Blech oder Trapezblech
Zur Bearbeitung von Profil- oder Trapezblechen wählen Sie einen dafür konzipierten Profilnibbler, dieser leistet bei der Form dieser
Bleche besonders zuverlässige Arbeit. Er ist auch dafür ideal, normale Bleche zu durchtrennen. Profilnibbler eigenen sich allerdings eher für dünne Bleche und kommen daher bei der normalen Blechbearbeitung schnell an ihre Grenzen.
Mit einem normalen Blechnibbler haben Sie bei geraden Blechen mehr Erfolg, hierbei können oft auch größere Stärken präzise durchtrennt werden. Ein Bearbeiten von Trapezblechen ist auch möglich, allerdings ist der Blechnibbler eher für gerade Arbeitsflächen konzipiert und schafft schnell und zuverlässig einen genauen Schnitt.
Blecheigenschaften
Damit der Nibbler nicht beschädigt wird und ein qualitativ hochwertiges Ergebnis beim Zertrennen entsteht, beachten Sie, welche Blechstärke das Gerät verarbeiten darf. Trennen Sie niemals Blech, welches stärker ist als die maximal angegebene Materialschnittstärke.
Wichtig ist es neben der maximalen Materialstärke auch die Materialbeschaffenheit. Ein Stahlblech von zwei Millimeter kann, wenn es in seiner Beschaffenheit zu stark ist, nicht durchtrennt werden. Nibbler sind im Regelfall für Stahlbleche sowie Bunt-, und Leichtmetallbleche ausgelegt. Auch Kunststoff kann damit getrennt werden. Bei Edelstahlblechen stoßen die Geräte aber an ihre Grenzen und sind nicht geeignet. Bei der Auswahl berücksichtigen Sie die Angabe N/mm², diese gibt an, wie viel Kraft ein Blech auf einen mm² aushält, ohne instabil zu werden. Berücksichtigen Sie also vor allem auch die Schneidkraft des Gerätes.
Wenn Sie die Blecheigenschaften kennen, können Sie auch den Elektro-Knabber passend auswählen. Um die Lebensdauer der markanten Schneidkomponenten zu verlängern, nutzen Sie zusätzlich ein
Schneidöl.
Arbeitsradius
Damit das erworbene
Elektrowerkzeug auch enge Kurven nehmen kann und besonders wendig ist, um auch komplizierte Ausschnitte gut zu meistern, sollte der Arbeitsradius so klein wie möglich sein. Bei der Anwendung von kleinen Radien empfehlen wir Nibbler mit rundem Stempel. Dieser macht es einfach, auch engste Kurven zu schneiden, da keine gerade Ausstanzung erfolgt, sondern ein sichelförmiger Span entsteht. Rechteckige Stempel sind eher für längere Geraden geeignet, dafür können diese Stempel leicht nachschiffen werden.
Arbeitsgeschwindigkeit
Wie schnell gearbeitet werden kann, ist immer von Bedeutung. Die Nibbelgeschwindigkeit gibt an, welche Längen ein Nibbler maximal in einer Minute durchtrennen kann. Je nach Blecheigenschaften kann es jedoch zu Abweichungen kommen. Grundlegend ist ein schnelles Gerät, das auch über eine hohe Schneidleistung verfügt, eine gute Wahl.
Schneidrichtung
Nibbler sollten über eine in unterschiedlichen Stufen verstellbare Schneidrichtung verfügen. Dadurch kann das Gerät selbstständig die Schneidrichtung ändern. Bei einer Richtungsänderung von 90 Grad entsteht somit ein akkurater Winkel, der von Hand ohne Schneidrichtungsänderungsfunktion nicht so einfach möglich gewesen wäre. Rückwärtsschneiden ist besonders interessant, wenn auf engstem Raum gearbeitet wird.
Abfall gut verwahrt
Da beim Arbeiten mit dem Nibbler Späne ausgestanzt und diese als Abfallprodukt ausgeworfen werden, liegt ein erhöhtes Verletzungsrisiko vor. Sie sollten
Handschuhe und vor allem eine
Schutzbrille beim Arbeiten mit dem Nibbler tragen. Günstig sind Auffangsäcke, die am Nibbler angebracht werden und gleich die Späne einsammeln. So bleibt Ihnen nicht nur das Aufräumen erspart, Sie minimieren auch das Unfallrisiko.