Verbandkasten - gesetzlich vorgeschrieben in vielen Bereichen
Verbandkasten - auch Erste-Hilfe-Koffer oder Verbandskasten genannt - sollte in keinem Betrieb, Haushalt oder Auto fehlen.
Teilweise ist er in Deutschland und auch in anderen Ländern gesetzlich vorgeschrieben.
Verbandskästen beinhalten in der Regel eine Grundausstattung, um im Ernstfall erste Hilfe leisten zu können.
Neben Mullbinden, Schere und Pflaster
sind auch Einmalhandschuhe für den eigenen Schutz vorhanden. Den Umgang und die Handhabung eines solchen Hilfsmittels kann man bei Lehrgängen beispielsweise beim Erwerb eines Führerscheins erlernen.
Gesetzlich ist das Mitführen eines Verbandkasten im PKW in Deutschland vorgeschrieben, genauso wie in Betrieben.
Doch es ist darauf zu achten, dass sie mit einem Verfallsdatum versehen sind, nach dessen Ablauf,
für die Sterilität nicht mehr garantiert werden kann. Deshalb sollte man von Zeit zu Zeit die Vollständigkeit sowie das Verfallsdatum prüfen und gegebenenfalls durch einen neuen ersetzen oder aufgefüllen. Ab Januar 2015 werden nur noch Erste-Hilfe-Kästen vertrieben, die der aktuell gültigen DIN-Norm 13164 entsprechen. Ältere Erste-Hilfe-Kästen können allerdings solange weitergenutzt werden, bis ihr Verfallsdatum erreicht ist. Wer seinen Verbandkasten im Auto also ersetzen muss, sollte auf die gültige DIN-Norm 13164 achten.
Die folgende Auflistung soll Ihnen einen Überblick verschaffen, welche Arten von Verbandskästen es gibt und
welcher für Ihre Bedürfnisse den entsprechenden Inhalt (Füllung) hat.
Füllungen der Verbandskästen in Stück, nach DIN-Nummer sortiert
Pflaster für kleinere Verletzungen
nach DIN 13019 - 5 m × 2,5 cm:
DIN 13157: 1
DIN 13164: 1
DIN 13169: 2
DIN 14142: 2
Wundschnellverband für größere Verletzungen
nach DIN 13019 - E 10 cm × 6 cm:
DIN 13157: 8
DIN 13164: 8
DIN 13169: 16
DIN 14142: 8
Fingerkuppenverband, speziell für Fingerkuppen
DIN 13157: 5
DIN 13164: 0
DIN 13169: 10
DIN 14142: 2
Wundschnellverband nach DIN 13019 - E 18 cm × 2 cm
für Verletzungen, wo ein Pflaster nicht ausreichend ist:
DIN 13157: 5
DIN 13164: 0
DIN 13169: 10
DIN 14142: 1
Pflaster, 19 mm x 72 mm:
DIN 13157: 10
DIN 13164: 0
DIN 13169: 20
DIN 14142: 10
Verband, steril verpackt, nach DIN13151 - M
DIN 13157: 3
DIN 13164: 3
DIN 13169: 6
DIN 14142: 6
Verband, steril verpackt, nach DIN 13151 - G
DIN 13157: 2
DIN 13164: 1
DIN 13169: 4
DIN 14142: 6
Verbandtuch, steril, nach DIN 13152 - BR
DIN 13157: 1
DIN 13164: 2
DIN 13169: 2
DIN 14142: 4
Verbandtuch, steril, nach DIN 13152 - A
DIN 13157: 1
DIN 13164: 1
DIN 13169: 2
DIN 14142: 4
Kompresse steril, um starke Blutungen zu stillen,
oder zum Verbinden; 100 mm x 100 mm
DIN 13157: 6
DIN 13164: 6
DIN 13169: 12
DIN 14142: 18
Rettungsdecke, steril 2,1 m × 1,6 m
DIN 13157: 1
DIN 13164: 1
DIN 13169: 2
DIN 14142: 4
Fixierbinde, steril, nach DIN 61634 - FB 6
DIN 13157: 3
DIN 13164: 2
DIN 13169: 6
DIN 14142: 10
Fixierbinde, steril, nach DIN 61634 - FB 8
DIN 13157: 3
DIN 13164: 3
DIN 13169: 6
DIN 14142: 10
Netzverband, steril
DIN 13157: 1
DIN 13164: 0
DIN 13169: 2
DIN 14142: 2
Dreieckstuch, zum Fixieren oder als Armschlinge, nach DIN 13168 - D
DIN 13157: 1
DIN 13164: 2
DIN 13169: 2
DIN 14142: 4
Schere, nach DIN 58279 - B 190
DIN 13157: 1
DIN 13164: 1
DIN 13169: 1
DIN 14142: 2
Vliesstoff-Tuch, z.B. für Verbrennungen, 200 mm × 300 mm
DIN 13157: 10
DIN 13167: 0
DIN 13169: 20
DIN 14142: 10
Folienbeutel, für Verbrennungen
DIN 13157: 2
DIN 13167: 0
DIN 13169: 4
DIN 14142: 4
Einmalhandschuh, für den Selbstschutz
DIN 13157: 4
DIN 13167: 4
DIN 13169: 8
DIN 14142: 12
Erste-Hilfe-Broschüre - Anleitung zur Ersten Hilfe bei Unfällen
DIN 13157, 13167, 13169, 14142 je 1
Inhaltsverzeichnis:
DIN 13157, 13167, 13169, 14142 je 1
Für Betriebe und Unternehmen gelten gesetzliche Vorschriftten in Bezug auf Mengen und Ausstattungen (siehe Tabelle unten).
Auch hierbei gilt, die Verbandkästen in regelmäßigen Abständen auf ihren Inhalt und das Verfallsdatum zu überprüfen,
damit Sie im Notfall den oder dem Verletzten schnell helfen können. In allen Kästen finden Sie ein Inhaltsverzeichnis,
so haben Sie immer einen genauen Überblick darüber, welche Materialen ersetzt werden müssen.
Betriebsart, beschäftigte Personen und Anzahl der gesetzlich vorgeschriebenen Verbandskästen.
Verwaltungs- und Handelsbetriebe:
1 - 50 Personen: 1 kleiner Verbandskasten
51 - 300 Personen: 2 große Verbandskasten
ab 301 Personen: +1 Verbandskasten zusätzlich
Herstellungs- und Verarbeitungsbetriebe, wie z.B. Metzgerei:
1 - 20 Personen: 1 kleiner Verbandskasten
21 - 100 Personen: 2 große Verbandskasten
ab 101 Personen: +1 Verbandskasten zusätzlich
Baustellen und Handwerksbetriebe:
1 - 10 Personen: 1 kleiner Verbandskasten
11 - 50 Personen: 2 große Verbandskasten
ab 51 Personen: +1 Verbandskasten zusätzlich
Verbandskästen können Sie bei Unite Ihren speziellen Bedürfnissen nach auswählen. So bieten wir neben Standardsortiment pezielle Zusatzaustattungen für jeweilige Einsatzbereiche.
Egal, ob Labor, Baustelle oder Betriebe - mit dem richtigem Verbandskasten sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Ein Beispiel: Gefahrgutkoffer
GGSV: Beinhaltet neben dem für einen Verbandskasten vorgeschriebenen Versorgungsmaterialen außerdem noch
säurefeste Handschuhe, Schutzbrille, Augenspülflasche und Rettungsdecke.
Spezielle Informationen
Nachfüllsatz
Der Nachfüllsatz umfasst das gesamte Verbandsmaterial Ihres Verbandskasten (lose). Er dient dazu,
Ihren Verbandkasten aufzufüllen und/oder abgelaufene Materialien zu ersetzen.
Notfallbeatmungsmaske:
In manchen Verbandskästen gehören Beatmungsmasken mit zum Inhalt. Sie dienen dazu, einem Verletzten, der nicht mehr selbstständig atmen kann,
künstlich zu beatmen und ihm somit das Leben zu retten. Um einen Verletzten richtig mit so einer Maske zu beatmen, bedarf es wichtiger Grundkenntnisse! Dazu geht man folgendermaßen vor:
- Bevor Sie die zu beatmende Person flach auf den Rücken legen, tätigen Sie mit dem Handy einen Notruf und informieren Sie den Rettungsdienst, dass eine Person bewusstlos ist und nicht selbstständig atmet.
- Sehen Sie nach, ob sich Fremdkörper in der Mundhöhle oder im Rachenraum der Person befinden, zum Beispiel Erbrochenes oder Zahnersatz.
- Bei vielen fällt die Zunge in den Rachenraum und verhindert so das Atmen, dieses korrigieren Sie durch das Überstrecken des Kopfes nach hinten.
- Sollte die Atmung nach diesen Maßnahmen nicht von allein wieder in Gang kommen, können Sie nun mit der Beatmung anfangen.
Dabei knien Sie sich hinter den Kopf des Verletzten, achten Sie darauf, dass der Kopf in der überstreckten Haltung bleibt,
und setzten Sie die Notfallbeatmungsmaske auf Mund und Nase des Verletzten. Der Markierungspfeil zeigt dabei zur Stirn.
Vergewissern Sie sich, dass Mund und Nase des Opfers komplett mit der Maske abgeschlossen ist.
Nun drücken Sie das Beatmungsventil der Maske, wodurch Sie den Verletzten beatmen.
- Beobachten Sie, ob sich der Brustkorb des Opfers durch die Beatmung hebt und senkt.
- Wiederholen Sie diesen Vorgang solange - ca. alle 5 bis 6 Sekunden - bis der Verletzte entweder selbständig anfängt zu atmen oder der Rettungsdienst eintrifft!
Weitere Links zum Thema
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